Monheim hat jetzt eine Kaiserin

Neue Kirmes, neue Freiluft-Gaudi und dann auch noch erstmals eine Kaiserin: Die St. Sebastianer haben mit Neuerungen geglänzt.

Monheim hat jetzt eine Kaiserin
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Einst gab es nur Schützenkönige bei der Monheimer St.-Sebastianus-Bruderschaft. Später wurden auch Königinnen möglich. Jetzt hat die erste Schützenschwester zum zweiten Mal die Königswürde errungen — und ist somit die erste Schützenkaiserin der Sebastianer. Alexandra Libitowski holte den Vogel mit dem 199. Schuss herunter. Die 46-jährige Disponentin setzte sich beim Königsschießen gegen drei weitere Anwärter durch.

Alexandra Libitowski ist auch maßgeblich daran beteiligt, dass es beim Schützenfest erstmals seit etliche Jahren wieder eine Kirmes gab. „Für den Verein ist es wichtig, wieder an die Öffentlichkeit heranzutreten und die Stadtbevölkerung mit einzubeziehen“, erklärte die Vorstandsfrau das Ziel der Neuerung. Durch die Öffnung nach außen habe man in den vergangenen zwei Jahren bereits zehn neue Mitglieder gewinnen und den Altersdurchschnitt der Bruderschaft senken können. Außerdem sorge die Kirmes für deutlich bessere Stimmung und höhere Besucherzahlen. Zusätzlich Stimmung machte am Wochenende Andreas Konrad, bekannt aus dem Kölner Karneval. Die Brauchtumsgröße animierte das Publikum bei einer Open-Air-Gaudi mit flotter Musik zum Mitsingen.

Die Schüler- und die Jungprinzenwürde gingen an den 14-jährigen Raphael Libertus und den 18-jährigen Marc-André Libertus. Raphael sicherte sich die Schülerprinzenwürde mit dem 87. Schuss, während sich Marc-André nach 221 Schüssen Jungschützenprinz nennen darf. Die beiden Brüder freuen sich besonders über die Kirmes: „Sie findet zum ersten Mal statt, seit wir 2011 der Schützenbruderschaft beigetreten sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind viel mehr Besucher gekommen“. Für Familie Libertus ist es nicht der erste Doppelerfolg. Bereits 2011/12 waren die Titel des Schützenkönigs und des Schülerprinzen mit Vater Bernhard und Sohn Marc-André besetzt.

Mit dabei waren wie immer befreundete Vereine, vor allem aus dem Monheimer Karneval. Christian Halbey von den „Chrisboomschmückern“ ist begeistert von der Rückkehr einer alten Tradition. „Schon als Kind bin ich mit meinem Vater hergekommen, und wir haben mit Limo und Bier angestoßen“. Dieses Jahr ist er zusammen mit seiner Frau Ela und den Kindern Toni und Annika gekommen.

„Leider war es in den letzten Jahren sehr schwierig, Schausteller zu finden, die auch wirklich Lust haben, am Schützenfest mitzuwirken“, betont Brudermeister Holger Klenner. Da es mittlerweile viele Alternativfeste gibt, sei die Arbeit zusätzlich erschwert worden. Die Mühen hätten sich jedoch in jedem Fall gelohnt, sagt Klenner: „Wenn ich sehe, was in diesem Jahr los ist, wird mir klar, dass die Wiedereinführung die richtige Entscheidung war.“

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