Mieten seit 2012 nur wenig erhöht

Der neu erschienene Mietspiegel zeichnet ein positives Bild. Dennoch besteht Handlungsbedarf.

Mieten seit 2012 nur wenig erhöht
Foto: Staschik

Langenfeld/Monheim. Die Wohnungsmieten in beiden Städten sind seit 2012 im Schnitt um zehn bis zwölf Prozentpunkte gestiegen. Das geht aus dem neuen Mietspiegel für Langenfeld und Monheim hervor, den der Verein der Haus- und Grundeigentümer mit dem Mieterbund hat erstellen lassen. Die darin genannten Richtwerte für Wohnungen unterschiedlicher Lage und Ausstattung seien als Orientierungshilfe gedacht, sagte Städteverbandsvorsitzender von Haus und Grund, Hubertus von Buddenbrock, bei der Präsentation des Mietspiegels. 1300 Mitglieder von Haus und Grund sowie 1800 des Mieterbunds aus beiden Städten seien hierzu befragt worden.

Nach der von Münsteraner Studenten erstellten Tabelle zahlen Mieter in einer einfachen Altbauwohnung mittlerer Lage 6,40 bis 7,40 Euro pro Quadratmeter. Als Spitzenwerte für gut ausgestattete Neubauwohnungen in guter Lage von Langenfeld oder Monheim nennt die Tabelle Preise zwischen 9,40 und zwölf Euro, für neue Einfamilienhäuser zwischen 10,80 und 13,80 Euro.

Den eingangs genannten Anstieg gegenüber dem vorigen Mietspiel von 2012 bezeichnete von Buddenbrock als „relativ moderat“. Schließlich verteilten sich diese durchschnittlichen Erhöhungen über einen Zeitraum von sechs Jahren. Und die aus Modernisierungen oder verbesserter Energietechnik resultierenden Preisanstiege lägen im Schnitt deutlich unter den Erhöhungen, „die das Gesetz den Vermietern erlauben würde“.

Mieterbund-Vorsitzender Norbert Friedrich fügt allerdings hinzu: „In Langenfeld und Monheim leben wir nicht auf der Insel der Glückseligen. Die in Düsseldorf und Köln rasant steigenden Mieten schwappen merkbar zu uns rüber.“ Nachdrücklich forderte Friedrich, dass in Langenfeld und Monheim mehr preisgünstiger Wohnraum geschaffen werden müsse. Angebracht sei bei der Planung von Neubausiedlungen eine Drittelung zwischen Wohneigentum, frei finanzierten Mietwohnungen und Sozialwohnungen wie aktuell im Baumberger Gebiet Waldbeerenberg.

„Preistreiber sind nicht die kleinen Vermieter, sondern die großen Gesellschaften“, merkte Friedrich an. Die etwa von der LEG geplante Sanierung von Mehrfamilienhäusern im Berliner Viertel werde Mieterhöhungen nach sich ziehen, „die sich viele Familien schlicht nicht leisten können“. Beim Erstellen des Mietspiegels sei es zwischen beiden Vereinen teils ein Balanceakt gewesen: „Um neben den tatsächlichen Miethöhen auch die soziale Komponente einfließen zu lassen, mussten wir teils etwas intensiver verhandeln.“

Und wie verbindlich ist der neue Mietspiegel? Er sei als sogenannter einfacher Mietspiegel nur eine Orientierungshilfe, sagt von Buddenbrock, anders als ein deutlich teurerer „qualifizierter Mietspiegel“. „In Langenfeld und Monheim lassen sich solche Zonen nicht klar festlegen. Deswegen unterscheiden wir nur zwischen guten und mittleren Lagen.“

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