Mehr als 350 neue Firmen in Monheim

In der Stadt wurden deutlich mehr Firmen an- als abgemeldet. In Langenfeld ist die Lage umgekehrt.

Monheim. Die Arbeitslosenquote ist relativ gering, zudem gibt es offene Stellen für Facharbeiter. Unter diesen Rahmenbedingungen ist in der Region in diesem Jahr die Zahl der neu gegründeten Unternehmen gegenüber 2013 gesunken. „Wer einen sicheren Job hat, der gründet nicht aus der Not heraus ein eigenes Unternehmen“, sagt Achim Kirschner, Geschäftsführer der Creditreform KG.

Die Wirtschaftsauskunftei hat die Zahlen für Neugründungen, Löschungen und Insolvenzen in der Rhein-Wupper-Region zusammengestellt, zu der neben Langenfeld und Monheim auch Leverkusen, Solingen und Remscheid sowie sechs weitere Städte gehören.

Auch zu Firmenpleiten, beziehungsweise Insolvenzverfahren trifft Creditreform Aussagen. Als „größte und damit auch spektakulärste Unternehmen“, die in diesem Jahr in der Region „zumindest in massive wirtschaftliche Schieflage geraten sind“, stellt Kirschner vier Firmen mit laufenden Insolvenzverfahren heraus, die allesamt in Langenfeld ansässig sind: die Tubenfabrik Höll, Strauss Innovation, Strauss Logistik und die Bäckereikette Wulf.

Für Langenfeld zeichnet sich nach einem Nullsummenspiel im vergangenen Jahr, als 587 Gewerbebetriebe an- und abgemeldet wurden, für dieses Jahr eine negative Gründungsbilanz ab. Als Hochrechnung auf Basis der Daten des Gewerberegisters bis Ende Oktober prognostiziert Creditreform für 2014 in Langenfeld 560 Neugründungen und 610 Firmenabgänge unterschiedlicher Art.

Anders sieht die Situation in der Nachbarstadt aus: Waren in Monheim im vergangenen Jahr noch 356 Unternehmen an- und 363 abgemeldet worden, so rechnet Creditreform für 2014 mit 350 Neugründungen und 240 Abmeldungen. Damit sticht Monheim einmal mehr heraus: „Für die Gesamtregion wird es etwa 150 weniger Gewerbebetriebe am Jahresende geben als vor Jahresfrist“, sagt der Creditreform-Geschäftsführer mit Blick auf 5380 An- und 5530 Abmeldungen.

Die „gefestigte konjunkturelle Lage und günstige Finanzierungsbedingungen“ führten laut Kirschner dazu, dass die Zahl der Insolvenzen rückläufig ist. Bis Mitte November wurden 318 Firmenpleiten (Vorjahr 332) in der Rhein-Wupper-Region verzeichnet, hochgerechnet aufs laufende Jahr rechnet Creditreform mit rund 360 Insolvenzen. Um die Entwicklung in den unterschiedlich großen Städten besser vergleichen zu können, hat die Wirtschaftsauskunftei die Zahl der Firmenpleiten und Insolvenzverfahren der Gesamtzahl ortsansässiger Unternehmen gegenübergestellt. Der daraus errechnete Insolvenzindex soll für Langenfeld in diesem Jahr 1,14 betragen; also um 14 Prozentpunkte über dem lokalen Durchschnitt. Monheim liegt unter dem Schnitt.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat gerade die Unternehmensgründungen der Jahre 2001 bis 2013 in den zehn Städten des Kreises Mettmann untersucht. Zieht man jeweils die aufgegebenen Firmen von den neugegründeten ab, liegt Langenfeld mit einem Zuwachs von 899 hinter Ratingen an zweiter Stelle, Monheim (269) vor Wülfrath an vorletzter Stelle.

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