Langenfelderin vertreibt Beautyprodukte in die Welt

Bettina Jackwerth ist Marketing-Chefin für Kosmetik bei BASF.

Langenfelderin vertreibt Beautyprodukte in die Welt
Foto: rm-

Monheim/Langenfeld. Sie ist klein, zierlich, sportlich und hat einen verantwortungsvollen Job im Chemiekonzern BASF in Monheim. Bettina Jackwerth (54) ist Marketing-Chefin für kosmetische Inhaltsstoffe. „Director Operative Marketing Personal Care Specialities Europe“ steht auf ihrer Visitenkarte. Dahinter verbirgt sich die operative Vermarktung von allem, was zur Pflege und Reinigung von Haut und Haar benötigt wird. Das hat sie mit ihrem Team im Blick und sucht zusammen mit den Produktentwicklern nach immer neuen Inhaltsstoffen und Rezepturen für Shampoo, Cremes und Co, die anschließend an die Hersteller kosmetischer Produkte vertrieben werden.

Die diplomierte Biologin hat sich 1988, gleich nach dem Abschluss, beworben und bei Henkel (Düsseldorf-Holthausen) in der Toxikologie begonnen. Acht Jahre lang war sie in diesem Bereich für die Kosmetiksparte von Henkel aktiv, bevor sie 1996 zum Marketing für Rohstoffe wechselte. Dort ist sie geblieben und hat die Ausgliederung der Chemiesparte von Henkel zu Cognis, dann die Übernahme von Cognis durch BASF begleitet.

„Es war in den 80er Jahren noch so, dass Frauen bei gleicher Qualifikation die schlechter bezahlten Jobs bekamen oder für die gleiche Arbeit weniger Geld erhielten.“ Das habe sich langsam gewandelt. Sie selbst sei eine der ersten Frauen gewesen, die bei Henkel gleichberechtigt eingesetzt wurden. Inzwischen sei das selbstverständlich. „Allerdings müssen Frauen immer noch meist mehr leisten als Männer in den gleichen Positionen.“ Heute gehören zu ihrem Team bei BASF 15 Mitarbeiter in ganz Europa, darunter zwei Männer. „Es ist gar nicht so einfach, männliche Bewerber zu finden“, sagt sie. Jobs im Marketing im Umfeld Kosmetik würden gern von Frauen gewählt. Und der Zugang zum Thema Kosmetik sei für diese auch leichter.

Von Monheim aus koordiniert Bettina Jackwerth die Vermarktung kosmetischer Inhaltsstoffe, die in Europa von Frankreich bis zum Iran und von Norwegen bis Südafrika verkauft werden. „Wir fragen immer, was braucht der Kunde und wo können wir Trends aufgreifen, oder besser noch, vorwegnehmen“, sagt die Expertin. Gerade seien natürliche Stoffe für Anti-Aging-Produkte gefragt. Auch Nachhaltigkeit spiele eine immer größere Rolle bei den Verbrauchern. „Derzeit vermarkten wir zum Beispiel Produkte auf Basis von Arganöl, das wir im Rahmen eines Projektes aus Marokko beziehen. Das Öl wird nachhaltig in mehreren Kooperativen gewonnen. Tausend Frauen aus den ländlichen Gebieten Südmarokkos profitieren von dem Programm. Es ermöglicht ihnen Bildung und ein höheres Einkommen.“

Jackwerth selbst liebt ihren Job. „Die Arbeit ist ein großer Teil meines Lebens“, sagt die 54-Jährige, die daneben aber auch Platz hat für einen Partner und zwei Katzen hat. Zudem sorgt sie für einen Ausgleich. Sie gibt Kurse bei der Sportgemeinschaft Langenfeld und bietet Yoga in den Räumen einer Langenfelder Praxis an.

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