Langenfelder loben Stadtkonzept

Laut einer Studie bummeln 80 Prozent der Bürger gerne auch ohne Anlass durch die City.

Langenfelder loben Stadtkonzept
Foto: Matzerath

Langenfeld. Die meisten Langenfelder bummeln gerne durch die Innenstadt — auch ohne konkreten Anlass. Das ist eine Erkenntnis aus einer Befragung von rund 1000 Bürgern und 100 Geschäftsleuten, deren Ergebnisse die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf jetzt dem Stadtrat präsentierte. Sozialforscher der Universität Köln hatten die Untersuchung im Auftrag der IHK und der Stadt ausgewertet. Sie ist ein weiterer Baustein des gerade gestarteten Konzepts „Future City“, das Langenfeld in den kommenden Jahren laut Bürgermeister Frank Schneider als moderne Einkaufsstadt positionieren soll.

Bei dieser von Citymanagement, dem Marketingverbund Kommit, der Beratungsfirma „gmvteam“ und Geschäftsleuten gemeinsam getragenen Initiative bilden digitale Themen einen Schwerpunkt. Nach Frank Schneiders Worten soll sich die Stadt Langenfeld über das Future-City-Konzept beispielhaft „als innovatives Pflaster für Unternehmen etablieren, die sich ausprobieren wollen“.

Als ein positives Ergebnis der repräsentativen Umfrage wertete der Kölner Uni-Professor Christian Rietz, dass fast 60 Prozent der insgesamt 1016 befragten Bürger auch ohne konkreten Anlass durch Langenfeld bummeln. Pluspunkte vergaben die Befragten darüber hinaus für die Erreichbarkeit der City, Parkmöglichkeiten und kulturelles Angebot. Viele wünschten sich fürs Zentrum indes mehr Grünflächen und ein besseres WLAN-Angebot. Die Befragung spiegelt laut Sozialforscher Rietz „die generelle Zufriedenheit der Langenfelder mit dem Standort wider“. Dabei seien sich Bürger und Geschäftsleute einig. „Auch die Bereitschaft, die eigene Innenstadt weiterzuempfehlen, ist bei den Bürgern überdurchschnittlich hoch.“

Bei den Online-Angeboten haben die ansässigen Geschäfte nach Angaben von IHK-Handelsreferentin Tina Schmidt indes Nachholbedarf. So wünschen sich 43 Prozent der Bürger, die Verfügbarkeit von Waren vor dem Besuch der Innenstadt via Internet prüfen zu können. „Der Anteil der unter 30-jährigen, die sich online informieren, liegt bei 80 Prozent.“ Diese Funktion bieten aktuell jedoch nur knapp neun Prozent der Unternehmer an.

Zum Future-City-Konzept gehört etwa der computergesteuerte „Stadtschlüssel“: Wer sich diesen Mini-Chip besorgt und in Läden, Gaststätten oder bei Dienstleistern Geld lässt, bekommt auf einem Konto Bonuspunkte gutgeschrieben. Damit kann er gratis parken oder bekommt sonstige Vergünstigungen. Auch digitale Schaufenster in Läden sowie eine gemeinsame Online-Plattform sind Bausteine der Initiative. „Dieses Konzept sorgt bundesweit für Aufmerksamkeit“, lobte Schmidt. „Jetzt gilt es, digitale Inhalte und Prozesse in den Geschäften zu installieren, um vor allem die junge Generation vom Einkaufen in der City zu überzeugen.“ Jürgen Brüne (CDU) sprach von „aufschlussreichen Ergebnissen“. Dass sich demnach etwa 80 Prozent aller Innenstadtbesucher dort mindestens eine Stunde aufhalten, zeige, dass der Wegfall des Gratisparkens bis 60 Minuten richtig war. Auch von anderen Parteien gab es in der Sitzung keine Kritik an der Untersuchung.

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