Langenfelder Kirchen werden umgebaut

Architekt und Projektbetreuer Wolf R. Schlünz will die Johannes-, Lukas- und Erlöserkirche verkleinern beziehungsweise umbauen.

Langenfelder Kirchen werden umgebaut
Foto: rm-/mei

Langenfeld. Die Evangelische Kirchengemeinde setzt jetzt ihren harten Sparkurs um, den sie sich selber vor zwei Jahren verordnet hatte. Drei der vier Kirchstandorte werden demnächst verkleinert beziehungsweise umgebaut, sagt der Presbyteriumsvorsitzende Friedrich-Wilhelm Frank.

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Der Hintergrund: Einerseits ist die Zahl der Protestanten in Langenfeld (derzeit noch knapp 15 000) und damit auch die Einnahme an Kirchensteuer rückläufig, andererseits hatte ein Architekt 2014 für die 25 gemeindeeigenen Gebäude einen Sanierungsbedarf von rund drei Millionen Euro errechnet.

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Unberührt von den Umbauplänen bleibt allein die Reusrather Martin-Luther-Kirche mit ihrem Gemeindezentrum an der Trompeter Straße. Im Gespräch berichtete der mit der Projektsteuerung beauftragte Bonner Architekt Wolf R. Schlünz über den Stand der Vorhaben an den drei anderen Standorten.

In innenstadtnaher Lage verspricht sich die Gemeinde durch Verkauf beziehungsweise Verpachtung des gesamten Kirchgrundstücks an der Stettiner Straße hohe Einnahmen, die teils für Bauarbeiten an anderen Standorten benötigt werden.

Auf dem Gelände sollen Mehrfamilienhäuser entstehen, die hierzu notwendige Änderung des Bebauungsplans steht nach Angaben des städtischen Fachbereichsleiters Ulrich Beul auf der Tagesordnung des nächsten Planungsausschusses. „Gänzlich aufgeben wird die evangelische Kirche diesen Standort aber nicht“, betont Schlünz. In den entstehenden Neubauten solle für die Gemeindearbeit in der Innenstadt ein etwa 160 Quadratmeter großer Multifunktionsbereich mit mehreren Räumen gemietet werden. Ob neben dem 1954 errichteten Kirchengebäude auch der 1967 hinzugekommene Glockenturm abgerissen oder womöglich als sichtbares Zeichen des neuen Sakralraums erhalten wird, ist laut Schlünz „noch völlig offen“.

Das Richrather Kirchengelände an der Kaiserstraße ist für die eigenen Zwecke deutlich zu groß. Dort will die Gemeinde selber zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 31 Wohnungen errichten und Mieteinnahmen erzielen. Das an die Kirche und deren Foyer angrenzende Gemeindehaus wird abgerissen. Schlünz: „Ein kleineres Gemeindezentrum mit etwa 200 Quadratmeter Fläche entsteht als Ersatz ebenerdig entlang der Südfassade der Kirche.“

Der unter Denkmalschutz stehende Jugendtreff „Alte Schule“ bleibt erhalten, beide Pfarrhäuser werden für den Bau des kleineren der beiden neuen Wohnhäuser abgerissen. Schlünz hofft, dass Ende 2017 alles fertig ist.

Das Zentrum an der Hardt mit Gemeindebüro wird bis Ende 2016 vollständig saniert und erweitert. Durch den Umzug von Verwaltungsmitarbeitern nach Burscheid werden Räume frei. Schlünz: „Ein Aufzug macht das Haus barrierefrei, was auch sehr wichtig für den Jugendtreff im Kellercafé ist.“ Zwei ehemalige Wohnungen und Garagen werden in Gruppenräume umgebaut.

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