Langenfelder Jecken trotzen dem Regen

Langenfeld jubelte auf leicht veränderter Strecke einem gelungenen Karnevalszug zu. Trotz des schlechten Wetters war die Stimmung super.

Langenfeld. Am besten hatten es Zuschauer und Akteure des Karnevalszuges, die sich im Bären- oder Hundekostüm verstecken konnten. Darin zumindest war es muckelig warm. Gemein vom Wetter, dass es sich ausgerechnet zur Zugzeit am Samstagnachmittag einregnen musste. Und großartig von den echten Langenfelder Narren am Straßenrand, dass sie sich davon nicht abhielten ließen, den vielen fleißigen Wagenbauern und hübsch kostümierten Fußgruppen zuzujubeln.

Die Jecken Langenfelder Familien schießen mit ihren fantasievollen Kostümen mal wieder den Vogel ab. Als außerirdische Blumenkinder mit silbernem Unterteller-Rock, bunter Schaumstoffmähne und Blumenschmuck sind sie ein hübscher Hingucker vor grauem Himmel. Die Fußgruppe der Hundeschule House of Animals gehört zu den gut verpackten Teilnehmern des Zuges, die im Dalmatiner-Fell, als Wolf oder Dackel nicht frieren muss.

Langenfelder Jecken trotzen dem Regen
Foto: Matzerath

Die Postalia scheint dem Bienensterben den Garaus machen zu wollen. Im kunterbunten Papp-VW-Bus schwirren die Maja-Verwandten fröhlich durch den Karneval. Die Kita-Lummerland erinnert im Zwergendress daran, dass bald schon wieder die Verschönerung des heimischen Gartens anstehen könnte. Und das Richrather Krankenhauses präsentiert „Pfauen-Power“ aus der schönsten Perspektive mit geschlagenem Federrad und metallisch-blauem Glanz im Gesicht und im Haar.

Während die Prisma-Schule ihre Kommando-Zentrale mit niedlichen Pappmaché-Figuren à la Spongebob präsentiert, lässt die Firma Peter Post die schönsten Hexen Langenfelds los und hofft darauf, die Stadt zumindest für ein paar Stunden „total verhexen“ zu können. Das klappt dann auch. Bei Sekt und Bier vergisst man am Straßenrand das Geniesel und jubelt dem Zug mit seinen bunten Teilnehmern zu. Der zieht am Samstag übrigens auch zum ersten Mal über die Richrather Straße, so dass die Anlieger dort auch mal in den Genuss kommen, von der Haustür aus dem närrischen Treiben zuzuschauen.

Immerhin ziehen einige Kreaturen mit, denen Nässe eigentlich nichts ausmachen durfte: ein paar schicke Quallen und Tintenfische der Lebenshilfe beispielsweise. Oder die Jugend von St. Josef, die sich in Pinguine verwandelt hat. Und auch die Pfadfinder die „drachenstark“ als grüne Schuppentiere den Zug bereicherten, dürften keine Probleme mit Feuchtigkeit gehabt haben.

Sie verstehen ihren toll gearbeiteten Mottowagen als Hommage an das blumige Loch Ness-Ungeheuer auf dem Kreisverkehr an der Bachstraße.

Auf dem Prinzenwagen von Detlef I. und Petra II. hat man sich indes Plastiktüten über die Dreispitze gezogen. Das half gegen den uneinsichtigen Himmel.

Aus ordnungsbehördlicher Sicht verlief der Karnevalszug „völlig unproblematisch“, berichtete hinterher Referatsleiter Christian Benzrath. „Einzelne Störungen hielten sich im Rahmen. „Lediglich einzelne Störenfriede musste die Polizei in Gewahrsam nehmen, zumeist wegen Widerstandshandlungen. Auch einige Bußgelder wegen des Urinierens gegen Häuser und auf öffentlichen Flächen wurden verhängt.“

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