Langenfeld zählt Hunde

Die Firma Springer startet die Zählung am Donnerstag, denn nicht alle Hunde in der Stadt sind erfasst.

Langenfeld zählt Hunde
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Wenn in nächster Zeit fremde Menschen an Langenfelder Wohnungstüren klingeln, dann hat das einen tierischen Grund: Die Stadtverwaltung lässt ab Donnerstag Hunde zählen. In städtischem Auftrag werden laut Rathaussprecher Andreas Voss Mitarbeiter der Privatfirma Springer Kommunale Dienste GmbH (Düren) den Hundebestand im gesamten Stadtgebiet bis November erfassen. „Zurzeit sind in Langenfeld etwa 3600 Hunde beim Referat Steuern und Abgaben angemeldet.“ Doch werde immer wieder festgestellt, dass nicht alle Halter „ihrer gesetzeskonformen Anmeldeverpflichtung nachkommen“.

Laut Steuerreferats-Chef Andreas Scholz gab es solch eine komplette Zählung in Langenfeld zum letzten Mal vor zehn Jahren. „Wir müssen nach so langer Zeit wieder den tatsächlichen Bestand feststellen. Durch die Befragung aller Haushalte sollen ein Überblick gewonnen und eine ordnungsgemäße Registrierung bisher unversteuerter Hunde erwirkt werden.“ Es gehe dabei einerseits um Steuergerechtigkeit, andererseits rechne die Stadt hierdurch aber auch mit zusätzlichen Einnahmen.

Scholz verweist auf das Beispiel Monheim. „Dort wird alle fünf Jahre gezählt — zuletzt 2015. Und da spürte die Stadt etliche nicht angemeldete Hunde auf.“ Tatsächlich waren von insgesamt 2394 in Monheim gezählten Hunden bis dahin 203 „schwarz“, also ohne Steuermarke gewesen. „Allein die Ankündigung 2015, dass wir private Kontrolleure losschicken würden, führte zu mehr als 50 Neuanmeldungen“, berichtete Guido Krämer, Bereichsleiter Finanzen. Am Ende verhalf der für rund 25 000 Euro beauftragte Spürtrupp „Nasse Schnauze“ jenen 203 Vierbeinern zu einer legalen Existenz — und dem Stadtsäckel zu rund 26 000 Euro Steuermehreinnahmen pro Jahr. Die für die Zählung aufgewendeten Kosten waren somit gut gedeckt.

Die ab übermorgen an Langenfelder Wohnungstüren schellenden Mitarbeiter der Firma Springer haben laut Scholz einen von der Stadt ausgestellten Ausweis dabei, „der auf Verlangen vorzuzeigen ist“. Sie sind montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr und samstags von 9 Uhr bis 17 Uhr im Einsatz. „Sie haben keinerlei Informationen darüber, wer bereits Hundesteuer bezahlt und sind nicht befugt, Auskünfte zum Steuerverfahren zu erteilen.“

Bei Bedarf händigen sie ein Infoblatt der Stadt aus. Wer seinen Hund noch anmelden muss, sollte dies schleunigst im Rathaus (Zimmer 110, Telefonnummer 02173/ 7946701) tun. Die Fragen werden nach Angaben von Rathaussprecher Voss an der Wohnungs- oder Grundstückstür gestellt. „Die Mitarbeiter werden den Wohnbereich dabei nicht betreten.“ Ist niemand von den Bewohnern anzutreffen, werde ein Infoblatt hinterlassen.

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