Kultur auf dem Stundenplan

Die SPD fordert, das Projekt „Kulturstrolche“ auch an Langenfelder Schulen einzuführen.

Langenfeld. Wie kommt eigentlich eine Skulptur zustande, was passiert hinter den Kulissen eines Kulturvereins und wie funktioniert die Arbeit in einem Stadtarchiv? Die Langenfelder Schulkinder wissen wenig über die kulturelle Arbeit ihrer Stadt, es fehlen Angebote, die Kinder an Kultur heranführen — sagt die SPD-Fraktion. Sie will analog zu dem in anderen Städten etablierten Projekt „Kulturstrolche“ ein UnterrichtsAngebot in Langenfeld schaffen.

Im Kulturausschuss soll am 8. Februar über den Antrag beraten und abgestimmt werden. Dann könnten Bibliothek, Musikschule und Stadttheater zum Klassenzimmer werden.

Die „Kulturstrolche“ sind ein Modellprojekt des Dezernates der Stadt Münster für Schule, Kultur und Sport. Nach der dreijährigen Pilotphase übernahm das Kultursekretariat NRW Gütersloh 2008 Projektidee und Design und initiiert die Verbreitung des Konzeptes in seinen 65 Mitgliedsstädten und -Gemeinden.

Das Kultursekretariat unterstützt die Städte nicht nur mit Fördermitteln, sondern auch organisatorisch als übergeordnete Projektleitung. Kulturinstitutionen und Künstler öffnen ihre Türen und laden die Kulturstrolche ein, einmal hinter die Kulissen zu blicken. In Kooperation mit den örtlichen Projektleitungen erarbeiten sie ein Kulturangebot, das auf die spezifische Altersgruppe der Kulturstrolche abgestimmt ist. Vom zweiten bis zum vierten Schuljahr haben die Schüler Gelegenheit, Kultur auszuprobieren, selbst zu entdecken, was ihnen gefällt.

„Ein Gutachten hat im vergangenen Herbst ergeben, dass es kein kulturelles Angebot für Kinder gibt“, sagt Heike Lützenkirchen, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Stelle die Stadt jetzt ihre Weichen, um Kindern den Zugang zur Kultur zu erleichtern, profitiere die Stadt auch in Zukunft davon. „Über das Interesse der Kinder wird auch die Hemmschwelle vieler Erwachsenen herabgesetzt“, vermutet Lützenkirchen.

Mit einem Programm, das die Kleinsten für das städtische Angebot begeistere, würden auch die Eltern angesprochen. „Kunst und Kultur werden immer als elitär dargestellt, der Einstieg soll erleichtert werden.“ Schließlich wisse man selbst, wie trocken ein Vortrag oder ein Ausstellungsrundgang seien können. Mit Material zum Anfassen oder Anekdoten des Künstlers könne jeder Besuch kultureller Veranstaltungen zu einem Erlebnis werden.

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