Kirche und Kabarett passen doch zusammen

Drei studierte Theologen nehmen sich im Pfarrsaal selbst auf die Schippe.

Langenfeld. „Kirche und Kabarett, das geht nicht! Dafür sorgen andere Personen in der Kirche schon selbst.“

Mit bissigem Humor sorgte das Kabarett-Trio „Nomino forte“ am Freitagabend für Stimmung im voll besetzten Pfarrsaal St. Josef. Etwa 100 Zuschauer, davon viele Gemeindemitglieder, ließen sich von „Nomino forte“, was frei übersetzt so viel heißt, wie „laut und kräftig beim Namen nennen“, unterhalten.

Mit ihrem Programm „(k)ein Kirchenkabarett“ sind die drei studierten Theologen Ralf Gassen, Thorsten Venzke und Ralph Baumgarten seit nunmehr zehn Jahren im Kreis Mettmann und darüber hinaus unterwegs und nehmen das Gemeindeleben und kirchenpolitische Ereignisse aufs Korn. Die Drei hatten während ihres Studiums in Paderborn angefangen Kabarett zu machen und haben bis heute Spaß daran.

Ralf Gassen hatte an diesem Abend in Langenfeld ein Heimspiel, denn der Gemeindereferent war lange Jahre in der Kirche St. Josef aktiv. „Da vorne habe ich vor 40 Jahren beim Nikolausgottesdienst Flöte gespielt. Und hier hab ich vor 30 Jahren im Chor gesungen“, schwelgt Gassen in Kindheitserinnerungen.

Doch die Nostalgie ist schnell verflogen, denn schon stapft von hinten Kollege Thorsten Venzke als Hausmeister verkleidet durch die Publikumsreihen auf die Bühne. „Ein ganzer Raum voller Katholiken? Was macht ihr denn noch hier? Ich will jetzt sauber machen“, brüllt er die Zuschauer an. Dann lamentiert er über das Thema Kinder, die mit ihren Händen ja immer überall hinpatschen und nur Dreck und Chaos hinterlassen. „Kinder brauchen Grenzen“, stellt er fest. „Und ich finde Kondome sind die besten Grenzen, die es gibt.“

Mit vielen witzigen Ideen führt das Trio durch das Programm, welches dann und wann auch musikalisch wird, und ernten vom zunächst eher zurückhaltende Publikum viele Lacher und Applaus.

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