Kaltasphalt stopft im Winter Löcher

In Monheim soll nach und nach eine grundhafte Sanierung der Asphaltflächen vor Frostschäden schützen. In Langenfeld hingegen gibt es eine Prioritätenliste je nach Dringlichkeit.

Kaltasphalt stopft im Winter Löcher
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Auch wenn die Erinnerung an den Dauerfrost zum kalendarischen Frühlingsanfang etwas anderes suggeriert — für die Straßenbauer war der vergangene Winter ein ganz „normaler“ Winter. „Es gibt — abgesehen von kleineren Schäden an der Alfred-Nobel-Straße — keine Hinweise des Außendienstes auf besondere Probleme“, betont der zuständige Fachbereichsleiter Bauwesen in Monheim Andreas Apsel.

Auch wenn es bei den bis Mitte der Vorwoche noch immer frostigen Nächten für endgültige Aussagen zu früh sei, scheine die teilweise grundhafte Erneuerung vieler Straßen in den Vorjahren jetzt Früchte zu tragen, erklärt er. Bei alten, rissigen Fahrbahndecken drang Wasser in den Untergrund, dessen Volumen sich bei Frost um bis zu zehn Prozent vergrößert. Schmilzt das Eis beim nächsten Sonnenschein, hinterlässt es einen Hohlraum. Wiederholen sich diese Temperaturwechsel mehrere Male, werden schließlich Teile des Materials durch „Frostsprengung“ abgetrennt.

Statt immer wieder aufs Neue Winterschäden zu beseitigen, werde die Stadt Monheim ihr Erneuerungsprogramm fortsetzen, sagt Apsel. Als Nächstes stehen die Sandstraße und darauf folgend die Straße Am Sportplatz auf dem Programm für eine grundhafte Erneuerung. Des Weiteren wird die Stadt im Auftrag des Landesbetriebes Straßen NRW den schadhaften Landstraßenanteil an der Baumberger Chaussee erneuern. Auch in Langenfeld bleiben Schlaglöcher - unabhängig von ihrer Ursache- nicht lange verborgen. Einerseits geben Bürger Hinweise, immer häufiger über den Mängelmelder auf der städtischen Homepage, zum anderen sind zwei in Vollzeit beschäftigte „Straßengeher“ täglich unterwegs, um die Verkehrssicherheit aller Straßen und Wege zu gewährleisten.

Andreas Apsel, Fachbereichsleiter Bauwesen der Stadt Monheim

Dabei gibt es Prioritäten: Innerstädtische Hauptstraßen werden täglich kontrolliert, Wirtschaftswege in Randlagen einmal wöchentlich. „Ähnlich wie in den Vorjahren“, sind die aktuellen Erkenntnisse der Straßengeher zu Frostschäden. Die Aufmerksamkeit gilt besonders Straßen mit früheren Aufbrüchen oder Flicken. „Ist die Oberfläche erst einmal aufgebrochen, schreitet der Zerstörungsprozess schnell voran, weil nun noch mehr Wasser eindringen und gefrieren kann“, erklärt Bauhofleiter Bastian Steinbacher. Dazu kommt die mechanische Beanspruchung, insbesondere der Bruchränder, durch den Verkehr. So vergrößert sich ein Frostaufbruch von einer Aufwölbung oder einer breiteren Spalte bis hin zu einem größeren Loch, weil die offenen Ränder wegbrechen und sich neue Risse im Material öffnen.

Schlaglöcher in der Fahrbahn können im Winter nur notdürftig mit Kaltasphalt geflickt werden, der aus dem Eimer kommt und festgestampft wird, „wie eine Füllung in einem Zahn“.

Langfristig besser und nachhaltiger sind die folgenden Sanierungen größerer Flächen mit Heißasphalt. Auch wackelnde Gehwegplatten werden nach Frostperioden zum Problem, wenn die eigentlich wasserdurchlässige Kiesschicht Regenwasser nicht abfließen lässt. Wenn Mängel erkannt werden, folgt die Ausbesserung in der Straße durch die insgesamt elf Mitarbeiter der Bauabteilung entsprechend der Dringlichkeit. Wo die Sicherheit gefährdet ist, wie vorige Woche an der Galkhausener Straße, wird gesperrt und die Reparatur erfolgt in maximal 24 Stunden. Für diese Arbeiten stehen in Langenfeld im städtischen Haushalt 200 000 Euro jährlich bereit.

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