Kämmerer Detlev Müller geht in den Ruhestand

Seit 51 Jahren steht der Langenfelder in städtischen Diensten.

Langenfeld. Das dürfte nahezu einmalig sein in Deutschland: Insgesamt 51 Jahre und fünf Monate in städtischen Diensten und davon die letzten 13 Jahre als Kämmerer. Denn ein Kämmerer hat normalerweise studiert — wie soll er es da bis zum Goldjubiläum schaffen? Nicht so Detlev Müller: Der Langenfelder hatte 1967 „nur“ den Hauptschulabschluss in der Tasche, als er im Rathaus anfing. Jetzt hat ihn Bürgermeister Frank Schneider in den Ruhestand verabschiedet — einen „Großen in dieser Verwaltung“, wie der Verwaltungschef betonte.

Zu Recht. Denn Müller (65) ist einer der Väter der Langenfelder Schuldenfreiheit — neben der offensiven Standortpolitik (Strukturwandel, Gewerbeansiedlung) und der Stärkung von Ehrenamt und Vereinen ein Hauptgrund für den Wohlstand der Stadt und für die Lebensqualität, die sie bietet. Müller fing im Steueramt an, ehe er 1974 in die Kämmerei wechselte. Deren Leitung übernahm er 1986 — als Langenfelds Marsch in die Schuldenfreiheit begann. Von rund 40 Millionen Euro Miesen (nominell!) war 2008 kein Cent mehr übrig. Zwischenzeitlich (2004) löste Müller seinen Chef Winfried Graw (Pension) als Kämmerer ab. Bürgermeister Schneider (l.) verhehlte beim Abschied nicht, dass Müllers „enormer Wissensschatz“ und „noch größerer Erfahrungshorizont“ im Rathaus fehlen werden. Wer in seine Fußstapfen treten darf, steht noch nicht fest. Zunächst übernimmt Fachbereichsvize Torsten Nilson den Posten. Müller, der gerne Volleyball spielt, freut sich auf mehr Zeit für seine Familie, darunter je drei Töchter und Enkel. Als Prokurist der Stadtentwicklungsgesellschaft bleibt er dem Rathaus erhalten. gut/Foto: Stadt

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