Haus Graven öffnet erst im Mai

Durch fehlende Genehmigungen, geplante Umbauten und Probleme, den Künstlern feste Termine zuzusichern, verzögert sich die offizielle Eröffnung.

Langenfeld. Eigentlich sollte die inoffizielle Eröffnung der Wasserburg Haus Graven bereits am 19. Dezember mit dem Adventsfest über die Bühne gehen. Doch dann machten dem Förderverein — der sich im Sommer 2010 gegründet hat, um Kulturveranstaltungen auf der vier Jahre lang leerstehenden Burg zu veranstalten — Schnee und Eis einen Strich durch die Rechnung.

So werden die Besucher wohl noch drei bis vier Monate warten müssen, ehe sie das dann renovierte Bauwerk aus nächster Nähe begutachten dürfen.

Vorher hat der Förderverein noch einige Aufgaben vor der Brust. „Wir arbeiten derzeit auf drei Ebenen“, verriet Vorsitzender Lothar Marienhagen gestern auf Nachfrage.

Erstens müssen mit der Landschaftsbehörde, dem Denkmalschutz und der Bauaufsicht noch allerlei Formalitäten über Umbauten und Brandschutzbestimmungen geklärt werden. Zweitens muss das seit 2006 leere und nicht renovierte Gebäude teilweise umgebaut und saniert werden. Drittens geht es — sobald ein fester Zeitpunkt für die Wiedereröffnung feststeht — daran, Ausstellungen, Vorträge und Konzerte zu organisieren.

Um diese Vorhaben strukturierter umsetzen zu können, hat der Förderverein vier Arbeitsgruppen gebildet: Finanzen/Vermietung, Ausstellungen/Lesungen/Kunst/Konzerte, Events/Burgfeste/Open Air sowie Geschichte der Wasserburg/Museumspädagogik.

Die nötigen Genehmigungen für die Umbauten sollen Anfang Februar erteilt werden. „Das hängt nicht allein an der Stadt. Da es sich um ein Denkmal handelt, stehen wir in engem Kontakt zum Rheinischen Amt für Denkmalpflege“, sagte Joachim Spiegel, Referatsleiter der unteren Bauaufsichtsbehörde.

Bis die Genehmigungen erteilt sind, sind der Gruppe um Doris Wasserrab-Noelte, die sich um die Akquise von Künstlern, Ausstellern oder Musikern kümmern soll, aber derzeit die Hände gebunden. „Kulturschaffende planen in der Regel für langfristige Zeiträume. Verträge müssen verbindlich sein. Wenn wir den Künstlern aber noch keine festen Termine nennen können, wird es schwer“, sagte Marienhagen.

Fest steht dementsprechend noch so gut wie nichts. Lediglich, dass sich die erste Ausstellung mit dem Expressionisten Ewald Platte befassen soll. „Die Vorarbeiten dafür laufen“, sagte Marienhagen. Auch eine Eröffnungsfeier sowie ein Burgfest im Sommer sind fest eingeplant.

Dasselbe gilt für Konzerte, Lesungen und mindestens eine zweite Ausstellung in 2011. Genaue Themen und Termine gibt es aber noch nicht — allerdings stehen einzelne Termine fest, an denen nichts Offizielles auf Haus Graven passieren wird. „Wir achten darauf, dass wir nicht in Konkurrenz zu bestehenden Kulturangeboten in Langenfeld treten, die seit Jahren immer am gleichen Wochenende sind. Wir wollen eher eine Ergänzung zu diesen sein“, sagte Marienhagen.

So könnten diese Termine für private Veranstaltungen genutzt werden. Fördervereins-Vorsitzender Marienhagen bestätigte bereits erste Anfragen für Hochzeiten, Familien- oder Firmenfeiern. Aber wohl auch erst ab Mai.

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