Gilde Rhein-Wupper: Volltreffer für den Bogensport

200 Sportler trainieren bei der Gilde Rhein-Wupper Bogenschießen. Und es werden mehr.

Langenfeld. Frank Esch spannt seinen Bogen und visiert die Zielscheibe an. Er richtet seine ganze Konzentration auf die farbigen Ringe gut 40 Meter vor ihm — und schießt. Der Pfeil bohrt sich blitzschnell in die goldene Mitte. Seit elf Jahren ist Esch nun schon in der Bogensportgilde Rhein-Wupper in Langenfeld aktiv.

Angefangen hat alles in der Türkei: „Ich habe damals meinen Urlaub dort verbracht und das Bogenschießen einfach mal ausprobiert. Zurück zu Hause habe ich mich dann auf die Suche nach einem Verein in der Nähe gemacht — und hier einen Schnupperkurs belegt.“

Beim anfänglichen Schießen auf 18 Meter erleben die Neu-Schützen schnell erste Erfolgserlebnisse und erlernen die Grundkenntnisse des Konzentrationssports. Außerdem wird schnell klar: Bogenschießen ist nicht gleich Bogenschießen. Denn neben den Blankbögen gibt es die sogenannten olympischen Recurvebögen. Sie besitzen zusätzlich ein Visier und Stabilisatoren.

Mit seinen 49 Jahren liegt Esch im Durchschnittsalter des Vereins mit rund 200 Mitgliedern. Nachwuchsmangel gibt es jedoch nicht, erklärt Jürgen Laumen, Erster Vorsitzender des Vereins. „Pro Jahr finden 20 neue Mitglieder ihren Weg zu uns. In unserem Verein sind alle Altersklassen vertreten. Eine besondere Voraussetzung gibt es auch nicht. Nur sollte man sich bewusst machen, dass es kein Bogenspielen, sondern Bogenschießen ist und dass der Sport viel Konzentration abverlangt.“

Unterdessen weisen Jürgen Laumen und seine Frau Gusti zwei Schnupperkursteilnehmer ein. Mit seiner Erfahrung, die Laumen seit seinem Vereinseintritt vor 23 Jahren gesammelt hat, kann er den Gästen die korrekte Standposition zeigen und sie im Umgang mit Pfeil und Bogen vertraut machen. Zusätzlich kümmert er sich um die Instandhaltung des Freigeländes und um Reparaturen von Bögen.

Esch spannt schon den nächsten Pfeil ein. Er findet während des Trainings Abstand vom beruflichen Stress, denn um zu treffen, braucht man einen freien Kopf, weiß der Blankbogenschütze zu berichten. Neben der Entspannung stehen bei ihm natürlich auch die sportlichen Aspekte mit im Vordergrund: Im vergangenen Jahr beteiligte sich Esch an Turnieren und konnte in der Kreismeisterschaft die Silbernadel, in der Bezirksmeisterschaft die Bronzenadel ergattern.

Während des Trainings hat Esch nicht nur die Zielscheibe vor Augen, sondern auch die anstehenden Meisterschaften. Kann er im Sommer zeitbedingt nur an einem Freundschaftsturnier teilnehmen, so ist es sein Ziel, während der Wintersaison an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen zu können. Dazu feilt er an seiner Bogenhaltung und seiner Konzentration. „Es geht um die perfekte Wiederholung. Das gestaltet sich in der Praxis allerdings schwieriger als in der Theorie.“

Nachdem er auch den letzten seiner Pfeile geschossen hat, läuft Esch zur Zielscheibe und zieht sie heraus. „Ich kann den Sport wirklich nur empfehlen. Es macht einfach Spaß. Ich würde gerne noch viel mehr Zeit auf der Anlage verbringen.“

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