Fuchs Foxy hat viele Freunde im MoWaKi

Immer freitags kommt Rolf Niggemeyer mit dem Tier zum Fuchstag in den Waldkindergarten.

Fuchs Foxy hat viele Freunde im MoWaKi
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Torben zögert ein wenig, dann steht der Fünfjährige von einem Baumstumpf auf und geht langsam auf Foxy zu. „Trau dich ruhig, Foxy ist ganz lieb“, ermuntert Besitzer Rolf Niggemeyer den Jungen. Und tatsächlich: Unter den neugierigen Blicken seiner Kindergartenfreunde streichelt Torben vorsichtig die zarte Füchsin, die sich auf der weichen Erde ausgestreckt hat. Sie hechelt in der warmen Junisonne. „Oh, die ist ganz weich“, flüstert Torben leise, so als wolle er das Tier nicht erschrecken. „Magst du mal die Nase anfassen und fühlen, ob sie nass oder trocken ist?“, fragt Niggemeyer, und Torben stellt fest: „Die ist ja ganz nass!“. „Das ist auch gut und richtig so“, erklärt der Haaner den aufmerksamen Kindern, „denn eine trockene Nase kann bedeuten, dass Foxy krank ist und zum Doktor muss“.

Für die rund 20 Kinder des Waldkindergartens ist der Besuch von Foxy der Höhepunkt ihrer Themenreihe über Waldtiere. „Wir haben das Thema Fuchs natürlich vorher besprochen“, erzählt Erzieherin Wiebke Schmeer. Kein Wunder also, dass sich Laura ziemlich gut auskennt. „Ich weiß, dass die Fuchsfrau Fähe heißt und die Babys Welpen“, sagt die Sechsjährige. Niggemeyer ist beeindruckt. „Ich war vor zwei Jahren schon mal hier und mir ist aufgefallen, dass die Waldkindergartenkinder über ein großes Wissen verfügen und auch im Umgang mit dem Tier sehr respektvoll sind“, sagt er.

Seit der 53-Jährige vor vier Jahren die Füchsin als Tierwaise übernahm und aufzog, besucht der Haaner etwa dreimal die Woche Kitas und Schulen mit ihr. Es gibt auch Menschen, die das kritisch sehen. Niggemeyer argumentiert dagegen. „Es gibt Vorgaben vom Veterinäramt, wie viel einem Wildtier zugemutet werden darf, da liegen wir noch drunter, und Foxy wird alle zwei Monate einer Tierärztin vorgestellt, um ihr Wohl ständig im Blick zu haben.“

Mittlerweile scharen sich die Kinder um die Füchsin. Nach einigen Minuten Streicheleinheiten durch unzählige Händchen wird sie nervös, versucht sich an der Leine zurückzuziehen. Niggemeyer nimmt das Tier auf seinen Schoß, streichelt und beruhigt es so. „Ihr fühlt Euch ja auch sicherer, wenn viel Trubel um euch ist und euer Papa euch auf den Arm nimmt, oder?“, fragt er.

Die Kinder nicken. Bugra zupft an Niggemeyers T-Shirt, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Hat die keine Mama und keinen Papa mehr?“, fragt der Junge besorgt. „Die Mama hatte einen Unfall und den Papa kennen wir leider nicht“, erfährt der Vierjährige und wirkt sichtlich betroffen.

Laut Niggemeyer ist der Fuchs eine Art Gesundheitspolizist: „Er frisst Mäuse, die die Krankheitsüberträger schlechthin sind. Und er ist unverzichtbar für den Waldbestand. Denn er ernährt sich von den Wühlmäusen.“

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