Frühling erwacht bei Minusgraden

Ostermarkt und Kunsthandwerkermarkt lockten in die Stadthalle Langenfeld, in der City mussten die Besucher auf Blumen warten.

Langenfeld. Wer gerade die Stadthalle betreten und dabei die winterliche Kälte und Nässe der Straße hinter sich gelassen hatte, sah sich einem imposanten Empfangskomitee gegenüber: Ein wahres Heer von Hasen aus Stoff, Holz und Keramik erinnerte daran, dass der kalendarische Frühling vor der Haustür steht — und mit ihm das Osterfest. Der Jüchener Willi Bähr und seine Ehefrau hatten die Dekorationsstücke in Nähe des Eingangs platziert — und zogen schon am Samstagvormittag zahlreiche Kunden an.

„Hier ist die Resonanz immer sehr gut“, sagte der Händler, der einige seiner Angebote auch selbst fertigt. Dennoch startete der 22. Ostermarkt und Kunsthandwerkermarkt mit einem Wermutstropfen: „Einige Anbieter mussten krankheitsbedingt absagen, weil die Grippe noch immer ihr Unwesen treibt, andere sind heute Morgen buchstäblich im Schnee steckengeblieben“, so die Langenfelder CDU-Vorsitzende Barbara Aßmann, die sich für den Ortsverband Langenfeld-Mitte um die Organisation des Marktes kümmerte.

So waren es letztlich etwa 35 Händler, die sich in verschiedenen Räumen der Stadthalle mit ihren Waren postierten — und immer noch eine stattliche Bandbreite zu bieten hatten: von selbst gemachten Marmeladen und Likören über Schmuck bis zu gemalten Landschafts- und Stadtmotiven. „Das ist eine richtige Gemeinschaft über die Jahre geworden“, erzählte Aßmann.

85 Prozent der Händler kämen in jedem Jahr aufs Neue. Und so ergaben sich zwischen den allseits bekannten Anbietern und Besuchern immer wieder lockere Gespräche. „Ich komme schon seit Jahren regelmäßig hierher“, erzählte etwa Jutta Jörns aus Monheim, nachdem sie kurz eine Bekannte hinter dem Verkaufstisch begrüßt hatte, „weil man hier immer eine Kleinigkeit findet.“

Der Ostermarkt und Kunsthandwerkermarkt in der Stadthalle fügte sich am Wochenende wieder einmal in eine Reihe von Angeboten zum „Frühlingserwachen“ in der Langenfelder Innenstadt ein. Dazu gehörte einmal mehr auch der Frühlingsmarkt, den der Veranstaltungsservice Ott in der Fußgängerzone auf die Beine stellte.

Frühlingsgefühle kamen dort zumindest am Samstag allerdings witterungsbedingt kaum auf: Auf knallbunte Tulpen und Primeln oder duftende Hyazinthen mussten die ohnehin nicht allzu zahlreichen Kunden zunächst verzichten — die Blumenhändler waren daheim geblieben, um ihr Sortiment zu schützen. Kunsthandwerk für den heimischen Garten gab es hingegen schon: „Sehr beliebt sind normalerweise unsere Feuerkugeln aus Edelstahl und die Windräder“, verriet die Händlerin Irmtraut Nüße.

Ein Hauch von Frühling bei weiterhin niedrigen Temperaturen umwehte die Innenstadt dann immerhin gestern: Sonnenstrahlen und Grilldüfte lockten um die Mittagszeit eine große Schar an Besuchern in die Fußgängerzone — zumal offene Geschäfte zum Bummeln einluden und mit dem Fahrradaktionstag des Langenfelder Klimaschutzteams eine weitere Attraktion wartete. Radfreunde begutachteten an den Pavillons auf dem Markt neue und gebrauchte Zweiräder oder ließen ihre mitgebrachten Drahtesel von Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) codieren, um sie gegen Diebstahl zu schützen.

Und auch Blumen gab es letztlich zu kaufen. „Leider sind die Kunden noch ein wenig zurückhaltend“, sagte Händlerin Christina Pavlovic, stellte aber klar: „Eigentlich wird der Markt immer sehr gut angenommen.“ „Frühlingserwachen mit Minusgraden ist natürlich nicht ideal“, sagte Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Unter den gegebenen Umständen könne man aber mit der Resonanz zufrieden sein.

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