Freiherr-vom-Stein-Haus: Helfer brauchen Verstärkung

Das Konzept des Freiherr-vom-Stein-Hauses beruht auf freiwilligem Einsatz. Die 60 Männer und Frauen suchen nun jüngere Nachfolger.

Langenfeld. „Was wird denn als nächstes ausgestellt?“, „Wo finde ich hier den genagelten Schädel?“, „Kann ich mal die Toilette benutzen?“, „Gibt es hier das Verzällchen-Buch von Stuckmann?“ — dies sind nur einige Fragen, die Besucher des Freiherr-vom-Stein-Hauses an die Damen (und einige wenige Herren) an der Info-Theke im Eingangsbereich richten. Die 60 ehrenamtlichen Kräfte des Hauses finden auf fast alles eine Antwort — doch sie haben auch eine Frage: Gibt es für uns bald (jüngere) Verstärkung?

Das gesamte Konzept des Hauses, das vor 15 Jahren als Stadtmuseum eröffnet wurde und seitdem tausende Besucher hatte, ruht auf diesem ehrenamtlichen Einsatz. Die Stadt übernimmt die Unterhaltung des Gebäudes und finanziert die hauptamtlichen Kräfte vom Stadtarchiv über die Wechselausstellungen im Kulturellen Forum bis zum aktuellen Umbau der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung. Doch die Pflege des Hauses vom Thekendienst bis zur Hilfe beim Aufbau der Ausstellungen, von der stimmungsvollen Weihnachtsdekoration bis zum Kuchenbacken für das Sommerfest, läuft reibungslos dank vieler helfender Hände im Hintergrund.

Ein „Mann der ersten Stunde“ ist Günter Heinrichs. Er hat in diesem Haus schon die Schule besucht und kommt nach wie vor gerne, „weil man immer wieder Neues erlebt und alte Bekannte trifft“.

Mit Herzblut dabei ist auch Barbara Freytag — und das seit dem Gründungstag im September vor 15 Jahren. Und sie kann Jüngeren nur empfehlen, sich ehrenamtlich zu engagieren. „Man erlebt so viel. Die Menschen kommen dabei nicht nur aus Langenfeld, sie kommen aus der Region oder manchmal sogar von weiter her. Neulich hatte ich ein Pärchen aus dem Sauerland. Das war ganz angetan davon, dass unsere kleine Stadt so ein Museum zu bieten hat“, sagt sie.

Die 79-Jährige ist sicher: „Wer ein Museum besucht, der ist interessiert und meist nett. Da macht es doppelt Spaß, bei Fragen behilflich zu sein.“ Barbara Freytag hofft nicht nur innigst, dass sich jüngere Ehrenamtler finden, sie hat auch gleich einen Tipp für sie: „Erst einmal an einer Führung teilnehmen und sich einen Eindruck machen. Der kann eigentlich nur gut sein.“ Und sie fasst zusammen, was ihre Kolleginnen durch Kopfnicken bejahen: „Das Museum ist meine ganz große Liebe.“

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