Flüchtlinge sind die größte Aufgabe

In seiner Rede beim Neujahrsempfang kündigte Frank Schneider darüber hinaus mehr Elektroautos und eine Revolution der Parksituation dank „Future City“ an.

Langenfeld. Der Neujahrsempfang der Stadt in der Stadthalle war von äußerlichen Gegensätzen geprägt; Schneereste und trübes Winterwetter draußen, spanisch-sommerliches Lebensgefühl im Foyer und dem mit rund 500 Gästen voll besetzten großen Saal: „Bienvenida à Langenfeld“. Das musikalische Rahmenprogramm anlässlich des Spanien-Jahres mit Flamenco und Rumba und landestypischen Vorspeisen des Spanischen Elternvereins weckten Vorfreude auf die Partner von der iberischen Halbinsel, verstärkt durch die Grußworte von Dr. Rosa Velázques Álvarez, Kulturrätin in der spanischen Botschaft in Berlin.

In seiner fast 50-minütigen Rede beschrieb Bürgermeisters Frank Schneider in Anlehnung an ein Sprichwort die Langenfelder als eine durch ehrenamtliches Engagement geprägte Gemeinschaft, „die jedes neue Jahr beherzt selbst gestalte“. Mit einem umfassenden Blick auf fast alle aktuellen Probleme in aller Welt von Syrien, die Türkei, den Brexit bis zu Donald Trump zeigte er auf, welche externen Risiken für die örtliche Gemeinschaft „in dem politisch ungewöhnlich spannenden Jahr“ drohen.

Neben dem Dank für die nach wie vor große bürgerschaftliche Hilfsbereitschaft bei der Integration der hier lebenden Flüchtlinge forderte der Rathaus-Chef für die „wahrscheinlich größte Herausforderung der nächsten Jahre“ verstärkte finanzielle Hilfe von Bund und Land. Er warnte mit Blick auf die Zuschüsse, die das Land zwar von Bund erhalte, aber nicht an die Kommunen weiterleite, vor einer „Integration nach Kassenlage“. Schneider appellierte an die hiesigen Unternehmen, den „Menschen, die arbeiten und sich damit in unsere Gesellschaft einbinden möchten, eine Chance, und Arbeits- und Praktikumsplätze zu bieten“. Schneider erinnerte daran, dass Langenfeld beim zielgerichteten Umgang mit dem demografischen Wandel als Vorzeigestadt gilt, und verwies beispielhaft auf die Intensivierung der Quartierarbeit durch weitere Gruppen und das jetzt neu eingebrachte Strategiepapier zur Bau- und Wohnraumentwicklung bis 2025, das eine Reduzierung der Bauaktivitäten in den kommenden Jahren verfolge.

Beim Blick nach vorne erwähnte Schneider den weiteren Ausbau der Kindergartenplätze. Die erweiterte Einrichtung an der Langforter Straße wird im Sommer eröffnet, ein nächster Bau in Berghausen ist konkret in Aussicht, weitere Standortvorschläge folgen im März. Geplant sind in diesem Jahr erste Gespräche mit den Eigentümern, um die Wasserburg Haus Graven über das Ende des Mietvertrages in 2020 für eine öffentliche Nutzung zu erhalten.

Flüchtlinge sind die größte Aufgabe
Foto: Ralph Matzerath

Beim Neujahrsempfang 2015 überraschte Schneider mit dem Ziel, bis 2022 rund 1000 E-Autos auf die Straßen zu bringen. Mit Ladestationen und guten Beispielen im behördlichen Fuhrpark möchte er motivieren. Schneider prophezeite, dass das Stadtschlüssel-Projekt „Future City“ den Parkverkehr „in wenigen Woche revolutionieren wird“.

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