Familienpass hilft sparen

Bei vielen Aktivitäten können Vergünstigungen in Anspruch genommen werden. Eine Ehrenamtskarte gibt es aber nicht.

Langenfeld. Wer ehrenamtlich arbeitet, dem geht es nicht ums Geld. Die Tätigkeit selbst ist die Belohnung und wird als Bereicherung für das eigene Leben betrachtet. Anstelle von Aufwandsentschädigungen oder Vergünstigungen ist für die meisten eine Anerkennung in anderer Form das Wichtigste.

Das ergab eine Befragung der Stadt im Jahr 2011, bei der es darum ging, herauszufinden, welche weiteren Anreize entwickelt werden könnten, um das freiwillige Engagement noch mehr zu fördern. Zuvor wurde über die Einführung der NRW-Ehrenamtskarte diskutiert. Diese wurde aber abgelehnt.

„Einer der wesentlichen Gründe für diese Entscheidung war die Tatsache, dass sich die Ehrenamtskarte nur an Menschen über 18 Jahre richtet und wir Jugendliche nicht ausschließen wollten“, erklärt Marion Prell, Fachbereichsleiterin für Soziales und Allgemeine Ordnung sowie 1. Beigeordnete der Stadt Langenfeld. Daher gebe es für Ehrenamtliche in Langenfeld keine Vergünstigungen in Bereichen wie Kultur, Parken oder Einzelhandel.

Stattdessen wünschte sich ein großer Teil der Befragten eine Anerkennung in Form von Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Auch für mehr jährlich stattfindende Veranstaltungen und regelmäßige Würdigung sprach sich ein großer Teil aus. Aufwandsentschädigungen und Vergünstigungen gaben nur wenige als gewünschte Form der Anerkennung an.

Schließlich wurde die Verwaltung damit beauftragt, Modelle zu finden, in denen diesen Wünschen entsprochen wird. Rabatte hält die Stadt aber an anderer Stelle bereit. Menschen ab 18 Jahren und Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind, deren Gesamteinkommen eine bestimmte Grenze nicht übersteigt, stehen Vergünstigungen zur Verfügung.

Ob im Bereich Kultur, Bildung oder Sport — viele Einrichtungen halten diverse Angebote bereit. Sie können in Anspruch genommen werden, wenn ein Familien- oder Sozialpass vorliegt. Dieser kann bei der Stadt beantragt werden. Stimmen die Voraussetzungen, wird der Pass sofort ausgehändigt. Einkommensunabhängig wird ein solcher Pass auch für Familien mit einem minderjährigen zumindest zu 80 Prozent schwerbehinderten Kind ausgestellt.

Mit der Karte verringert sich zum Beispiel die Gebühr bei der Volkshochschule und der Jugendkunstschule um 50 Prozent. Bei der Musikschule beträgt der Nachlass 20 Prozent. Die Eintrittspreise für das Kindertheater „Die Blinklichter“ werden bei Vorlage des Familien- oder Sozialpasses ebenfalls um 50 Prozent ermäßigt und die Bibliothek erhebt gar keine Gebühren. Beim Stadtbad gibt es den Sozialtarif. Dieser ermöglicht Kindern von Passinhabern, die das sechste Lebensjahr vollendet haben, einmal im Jahr zehn Eintrittskarten kostenlos zu erhalten.

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