Entscheidung zu Markt-Umgestaltung steht an

Am Donnerstag wird im Planungsausschuss über die Sanierung des Alten Markts debattiert.

Entscheidung zu Markt-Umgestaltung steht an
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Neues Pflaster, neue Bäume, neue Bänke und Mülleimer — für knapp eine Million Euro soll der Alte Markt herausgeputzt werden. In dieser Woche steigt das Projekt aus dem bisherigen Stadium der Bürgeranhörung auf in die Entscheidungsphase. Als erstes wird sich der städtische Planungs- und Bauausschuss mit Monheims zentralem Altstadtplatz befassen, danach der Haupt- und Finanzausschuss. Voraussichtlich am 9. März kommt die Umgestaltung des Alten Markts zur Entscheidung in den Stadtrat.

Aus der Sicht von Bürgermeister Daniel Zimmermann wurden in der jüngsten Bürgeranhörung die letzten strittigen Punkte zwischen Anwohnern und Verwaltung geklärt. Dabei ging es unter anderem um sieben Kugelakazien, die zunächst ersatzlos fallen sollten, nun aber durch sieben Linden ersetzt werden. Der „Baum-Kompromiss“ macht indes nicht alle Bürger froh, die zuvor 3500 Unterschriften für die Akazien gesammelt hatten. Beim politischen Aschermittwoch der SPD zum Beispiel schimpften einige der anwesenden Teilnehmer, man fühle sich über den Tisch gezogen.

Der SPD-Fraktionschef Werner Goller zeigt Verständnis für die Unzufriedenheit: „Zunächst einmal ist anzuerkennen, dass die 3500 Unterschriften Wirkung gezeigt haben. Denn ohne sie gäbe es vermutlich überhaupt keine Bäume. Dem Bürgermeister gelingt es in Anhörungen, durch seinen Redefluss die Zuhörer so lange zu beruhigen, bis sie sanft entschlafen. Alle Probleme werden wie durch dicke Wolldecken gedämmt.“

In der Baumfrage sei die Stadt einem der Planungsbüros gefolgt. Die Kugelakazien seien unter anderem als alt, krank und unhistorisch bezeichnet worden. Goller weist auf alte Fotos des Monheimer Kerns hin, auf denen aber bereits Kugelakazien zu sehen seien. Zudem ließen sich unterschiedliche Angaben zur Lebensspanne der Akazien finden. Die SPD wolle zumindest erreichen, dass die Ersatz-Linden nicht im Spalierschnitt kurz gehalten werden, sondern sich entfalten könnten. „Ein Spalierschnitt vor einer geschlossenen Hecke — das ist Quatsch.“

Beim Pflaster werde man dem Vorschlag der Verwaltung zustimmen. „Allerdings muss es nicht sein, dass dieser graue Basalt in der gesamten Altstadt verlegt wird. Das ist herausgeworfenes Geld“, sagt Goller.

Manfred Poell, Fraktionsvorsitzender der Grünen, lobt ausdrücklich den Baum-Kompromiss. Sieben große Linden anstelle der doch sehr kleinen Kugelakazien — das sei ein deutlicher Gewinn für den Alten Markt. Wie die gesamte Umgestaltung. Auch Poell will den neuen grauen Basalt nicht in der gesamten Altstadt verlegen lassen. „Man muss entsprechende Übergänge zu dem roten Pflaster gestalten, dann sieht das abwechslungsreich aus.“ Und auch die jetzt vorgelegten Planungen für den Kradepohl werteten diesen eindeutig auf: „Eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Ist-Zustand.“

Die CDU-Fraktion wird erst am heutigen Montagabend über die Projekte „Alter Markt“ und „Kradepohl“ in der Fraktion beraten; letzterer soll im nächsten Jahr erneuert und umgestaltet werden. „Ich kann deshalb noch nicht sagen, wie meine Parteikollegen das Ergebnis der Bürgeranhörung werten“, sagt Fraktionschef Markus Gronauer. Auch er begrüßt sowohl den Baumkompromiss, als auch die Modernisierung des Alten Markts.

Mit Blick auf den zu einem späteren Zeitpunkt anstehenden Kradepohl werde sich die CDU dafür einsetzen, dass der Umbau nicht zu Lasten der Parkplätze dort gehe. Der Fraktionsvorsitzende plädiert dafür, sie in vollem Umfang zu erhalten.

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