Ein eisenharter Kulturmacher

Der Chef der für Kleinkunst bekannten Schauplatz GmbH in Langenfeld gönnt sich privat schon mal einen Ironman-Triathlon.

Langenfeld. "Es war einfach Glück", sagt Schauplatz-Chef Georg Huff (46). "Das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein." Ob es seine Anfänge als Theaterfotograf in Düsseldorf waren, die Zeit als Kamermann hinter den Kulissen der Kölner Kleinkunstszene oder die ersten Schritte auf Langenfelder Boden als Regieassistent im Schaustall am Winkelsweg - all diese Stationen fügten sich zu einem Gesamtbild. Und führten Georg Huff dorthin, wo er heute sitzt: auf den Chefsessel von Langenfelds Kulturfabrik Nummer 1.

Dabei waren die beruflichen Anfänge nach dem Fach-Abi für Wirtschaft alles andere als nah dran an den Brettern, die die Welt bedeuten. "Ich bin gelernter Fotokaufmann und hab’ danach die Fachoberschulreife gemacht", erzählt Huff - und hätte vielleicht ein Geschäft oder Atelier eröffnet. Wenn da nicht diese Leidenschaft für die Kleinkunst gewesen wäre.

"So richtig begann es 1989", erinnert sich der 46-Jährige. "Damals wurde die Langenfelder Stadthalle nach ihrem Umbau wiedereröffnet und es stellte sich die Frage, wer das Ganze managt." Ein Job also, in dem ihm die langjährigen Kontakte in die Kleinkunst- und Kabarettszene zugute kamen.

"Ich kannte viele Künstler", erzählt Huff - und nennt Uwe Lyko alias Herbert Knebel, Dieter Nuhr, Ingo Appelt, Helge Schneider oder den erst kürzlich verstorbenen Christoph Schlingensief. "Damals explodierte die Kleinkunst- und Kabarettszene förmlich - ein Glücksfall für mich und natürlich für Langenfeld."

Mittlerweile sind alle Größen der Szene in Langenfeld aufgetreten: Hanns-Dieter Hüsch, Herbert Schmidt, Atze Schröder, Mike Krüger, Herbert Knebel, Dieter Nuhr. Sogar Hollywood-Star Hardy Krüger gab sich bereits die Ehre.

Viele von denen, die da waren, beließen es nicht bei einem Besuch. "Sie wissen das Individuelle in Langenfeld zu schätzen", sagt Huff - und meint damit nicht nur die Nähe zum Publikum. Denn unter dem Motto "Jeder Jeck ist anders" gehen er und sein Team stets auf Eigenheiten und Wünsche der Künstler ein. "Wir nehmen jeden, wie er ist", betont der Chef.

Und erzählt von dem Hotelzimmer, in dem eine Badewanne Pflicht ist, dem Entspannungs-Sofa hinter dem Vorhang oder dem ganz speziellen Veganer-Brotaufstrich, den es in ganz Deutschland nur in zwei Geschäften gibt.

Ganz besondere Freundschaften pflegt der 46-jährige Familienvater zu Dieter Nuhr und Uwe Lyko. "Wir drei haben uns in unseren beruflichen Anfängen kennen gelernt und angefreundet." Nuhr kommt mittlerweile seit 20Jahren nach Langenfeld. "Obwohl er eigentlich nur noch in riesigen Hallen auftritt, kommt er für seine Vorpremieren zu uns." Huff sieht das als Nuhrs kleines Dankeschön für "unsere gemeinsame Geschichte".

"Ewig lange" befreundet ist der Schauplatz-Chef auch mit Herbert-Knebel-Darsteller Uwe Lyko. Mit Knebel teilt Huff auch die Leidenschaft zum Sport. Beide sind Rennradfahrer aus Passion. "Er wohnt in Kettwig - quasi um die Ecke." Gemeinsame Touren auf dem Rennrad sind daher keine Seltenheit.

Apropos Sport: "Den brauche ich zum Ausgleich. Genauso wie meine Frau Elke und meine beiden Töchter Merle und Gisa", erklärt der bekennende Fortuna-Fan. Vor zehn Jahren hat er mit dem Laufen begonnen. "Erst wurden die Strecken immer länger, dann kamen Radfahren und Schwimmen hinzu - und ehe ich mich versah, war ich beim Triathlon gelandet."

Mittlerweile ist Georg Huff Triathlon-Abteilungsleiter bei den Freien Schwimmern (FS) Düsseldorf, hat 16 Marathons und den Iron-Man von Roth hinter sich. Er ist ein echter "Eisen-Mann", dieser Georg Huff.

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