Dreck-weg in Langenfeld: Einsatz für sauberes Langfort

Gemeinsam mit Anwohnern führte der Bürgerverein am Samstag einen Dreck-weg-Tag durch. Massenweise Müll wurde vor allem in Wäldchen gefunden.

Langenfeld. Bereits nach kurzer Zeit stehen am Samstag die ersten Müllsäcke beim Langforter Umwelttag am Straßenrand Weißenstein. Nach und nach werden sie von umweltbewussten Langforter Bürgern aus den drei anliegenden Wäldchen getragen. Im Schnitt kommen so jedes Jahr ganze 20 bis 30 volle Müllsäcke zusammen. Ohne das Engagement, zu dem seit 25 Jahren der Bürgerverein Langfort aufruft, würden die kleinen Wälder wohl beinahe schon einer Müllhalde gleichen.

Unterstützung bietet am Umwelttag der städtische Betriebshof. Er stellt Müllgreifer, Handschuhe und Müllsäcke bereit und lässt die schweren Müllsäcke vor Ort abholen.

Der Langforter Umwelttag war eigentlich schon für Mitte März vorgesehen, doch durch starken Schneefall musste die Frühlings-Aktion verlegt werden. „Normalerweise kommen rund 17 oder 18 Leute. Da der Termin aber verschoben werden musste sowie durch das Ende der Osterferien, sind wir mit 14 Helfern auch zufrieden“, sagt der Vereinsvorsitzende Rolf Schreiber.

Plastik- und Papiertüten machen in Langfort den größten Müllanteil aus. Schreiber: „Nicht weit entfernt gibt es zwei Schnell- imbisse. Die Leute nehmen ihr Essen mit ins Auto, kurbeln dann das Fenster runter und schmeißen die Tüten einfach hinaus.“

Ebenso wenig Verständnis hat er für Hundebesitzer, die den Hundekot zwar in einer Plastiktüte aufnehmen, diese dann aber dennoch in den Wald werfen. Darüber hinaus seien es Gartenabfälle, die Anwohner aus Faulheit nicht zur städtischen Annahmestelle, sondern mal eben um die Ecke bringen.

Am Ende der Aktion sind die Müllsäcke aber auch mit einem Topf, einem Rucksack, einer abschließbaren Stahlkassette oder einer städtischen Warnbake bestückt. „Kühlschränke, Matratzen und ein ganzes Bett waren aber auch schon mit dabei“, berichtet Vereinsmitglied Elke Hauptfleisch.

Die Krönung sind dieses Jahr jedoch drei ausgeschlachtete Mofas: „Schon vor ein paar Tagen haben wir die Dinger im Wald entdeckt und für den Aktionstag an den Straßenrand getragen. Dort lagen sie dann aber nicht mehr, sondern wieder im Wald. Aus Angst erwischt zu werden, muss sie der Übeltäter wieder zurückgeschafft haben, denn die Rahmennummern sind ja vorhanden. Da es sich aber auch um Diebesgut handeln könnte, haben wir die Polizei eingeschaltet“, berichtet Schreiber und fügt hinzu: „Der Müll wird leider von Jahr zu Jahr mehr. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, und das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung sinkt immer mehr.“

Doch es geht auch anders. Langforterin Ingrid Goj engagiert sich dieses Jahr zum ersten Mal beim Umwelttag und will sich und ihrem Hund ein sauberes Wäldchen bieten können: „Der Langforter Umwelttag ist eine sehr sinnvolle Sache. Außerdem kann ich das Aufräumen direkt mit einem Hundespaziergang verbinden. Nächstes Jahr werde ich wieder mitmachen.“

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