Die Sternsinger trotzen der eisigen Kälte

Insgesamt 350 Kinder ziehen in diesem Jahr durch die Langenfelder Gemeinden.

Die Sternsinger trotzen der eisigen Kälte
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld. „Ich bin Sternsinger, weil ich Spaß daran habe und den armen Kindern helfen möchte“, sagt Jan (8). Bereits zum zweiten Mal geht er mit den Sternsingern der Pfarre St. Josef die Häuser der Umgebung abklappern. Auch sein Klassenkamerad Fritz (9) ist schon ein erfahrener Sternsinger. Gerne ist er am Samstag wieder in das Kostüm des Balthasar geschlüpft, denn „Balthasars Text und was er sagt, gefällt mir sehr.“

Dabei haben sich die Sternsinger auch nicht vom Wetter abschrecken lassen. Bei eisigen Temperaturen wandern sie dick eingepackt durch die Stadt, um bedürftige Kinder zu unterstützen. Für die Sternsinger-Aktion hat die Pfarrgemeinde St. Josef und Martin in diesem Jahr stadtweit rund 350 Kinder motivieren können. An den acht katholischen Kirchenstandorten in Langenfeld gehen die Sternsinger von Haus zu Haus, spenden Segen und bitten um eine kleine Spende für Kinder in Not. Auch im Rathaus waren sie schon. Vize-Bürgermeister Dieter Braschoss übergab dem Quintett die Spende der Stadt.

2017 steht die Aktion unter dem Leitspruch „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung — in Kenia und weltweit.“ Das gesammelte Geld geht dieses Mal an die Turkana, ein ostafrikanisches Nomadenvolk. Emma (10) hat bei den Sternsingern gelernt, dass „die Turkana nur wenig Wasser haben, da in Kenia alles vertrocknet und auch die Tiere verdursten“. Neben dem Sammeln von Spenden für den guten Zweck hat sie auch viel Spaß daran, Sternsinger zu sein. Dieses Jahr ist sie Kaspar. „Der Text war so einfach“, sagt sie.

Bevor Emil, Fritz, Emma und Jan am ersten Haus ankommen, wird ihnen schon Geld von einem Passanten zugesteckt. „Ein super Start“, freuen sich die Kinder. An der ersten Klingel angekommen, schauen sie in ein strahlendes Gesicht. Thomas Kaiser freut sich sehr über den Besuch der Heiligen Drei Könige und des Sternträgers. „Das ist das erste Mal, dass ich die Sternsinger live erlebe“, sagt er. Fritz kann ihm auch erklären, was die Symbole aus Kreide am Türrahmen bedeuten. Das C, das M und das B in „20*C+M+B+17“ stehen nicht etwa, wie manch einer vermutet, für Caspar, Melchior und Balthasar. „Nein! Das ist Latein für ,Christus segne dieses Haus’!“, erklärt er.

Nicht an jeder Tür werden die Segenbringer mit offenen Armen und einem Lächeln empfangen. Doch oft genug hören sie lobende Sätze wie „Habt ihr toll gemacht!“, „Schön habt ihr gesungen!“ oder „Kommt ihr nächstes Jahr auch wieder?“

Für die Kinder in Not geben Emma, Emil, Fritz und Jan alles. Gemeinsam stemmen sie sich gegen eine schwere Tür, um diese zu öffnen, gemeinsam singen sie so laut sie können, und gemeinsam machen sie auch mal eine Kakao- und Teepause. Denn bei dem kalten Winterwetter helfen Laufen und Singen schon mal ordentlich gegen kalte Füße und rote Nasen, aber etwas Warmes ab und zu tut auch unermüdlichen Sternsingern gut.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort