Die Altstadtkirche muss saniert werden

Der Dachstuhl der 157 Jahre alten Kirche ist vom Hausbockkäfer befallen.

Die Altstadtkirche muss saniert werden
Foto: privat

Am 28. Februar 2016 wird der vorerst letzte Gottesdienst in der Altstadtkirche stattfinden. Danach wird das Langhaus des denkmalgeschützten Gotteshauses für neun Monate unter einem Zeltbau verschwinden. Denn Dach und Dachstuhl des 157 Jahre alten Gebäudes müssen abgetragen und komplett neu erstellt werden. Im Herbst 2014 wurde bei einer Routinekontrolle festgestellt, dass das Gebälk vom Hausbockkäfer befallen ist, berichtet Dr. Jochen Kaufmann, Kirchmeister der evangelischen Kirchengemeinde.

Die Altstadtkirche muss saniert werden
Foto: Ralph Matzerath

Zudem waren 1946 nach einem Bombentreffer Holzbinder eingebaut worden, die jetzt nach Jahrzehnten Schäden am Gesims hinterlassen haben. „Sie lasten ungünstig auf den Fensterlaibungen“, so Kaufmann. Auch das Ziegelmauerwerk weise zahlreiche Risse auf. Der Ortgang, da wo Dach und Giebel aufeinandertreffen, war nicht — wie heute üblich — geschützt, so dass Feuchtigkeit eindringen konnte. „Das zur Wärmedämmung verwendete Material sorgt dafür, dass sich die Feuchtigkeit im Dach hält“, erklärt Kaufmann.

In Absprache mit dem Statiker und der Architektin Annegret Schüttler-Maser aus Leverkusen wurde vereinbart, dass die Kirche vorerst grundsätzlich weitergenutzt werden könne, aber bei einem Sturm mit Windstärke 8 und bei einer Schneelast von zehn Zentimetern geschlossen werden müsse. Zur Sicherheit werde das Dach aber wöchentlich von einem Fachmann überprüft.

In den nächsten Monaten muss das Presbyterium nun die erforderlichen denkmalrechtlichen, landeskirchlichen und staatsrechtliche Genehmigungen einholen, dazu die Baugenehmigung und zudem die einzelnen Gewerke ausschreiben. Und die Finanzierung muss geklärt werden, denn die Sanierungskosten sollen sich auf 1,55 Millionen Euro belaufen. „Wir haben die Chance, ein Darlehen von der NRW-Bank zu erhalten“, erklärt Kaufmann. Da die Kirchengemeinde einen Eigenkapitalbeitrag von nur etwa 300 000 Euro leisten kann, ist sie auf Spenden angewiesen. „Wir sind ja schon froh, dass das Denkmalamt, das unseren Dachstuhl historisch einmalig fand, nicht auf seiner ursprünglichen Forderung besteht, alle Dachbalken aus- und wieder einzubauen“, sagt Dr. Kurt Holz, Vorsitzender des Presbyteriums. In den kommenden Monaten wird das Gremium Fundraising-Aktionen vorbereiten. die Wiedereröffnung der Kirche soll am 3. Adventssonntag 2016 mit einem Festgottesdienst gefeiert werden.

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