Das bietet der Naturlehrpfad

Am 12. Mai wird die neue Attraktion im Landschaftspark Rheinbogen eröffnet. Zunächst gibt es vier Stationen.

Das bietet der Naturlehrpfad
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Der Landschaftspark Rheinbogen wird um eine Attraktion ergänzt: Am 12. Mai wird der Naturlehrpfad eröffnet. Er ist etwas mehr als 2,3 Kilometer lang und verläuft vom Wäldchen über den Deich hinweg an den Hochlandrinder-Weiden und Streuobstwiesen vorbei bis zum alten Deich. „Das ist die Strecke, die Kinder bewältigen können, weil sie ja immer gerne mal stehenbleiben“, sagt Tourismusmanagerin Maximiliane Richtzenhain, die die Tour gemeinsam mit dem Büro Pronatour aus Österreich konzipiert hat.

Maximiliane Richtzenhain, Tourismusmanagerin der Stadt

„Unser Ansatz ist die spielerische Interaktion, weil so die Inhalte emotional verankert werden. Wenn ich bei der Wissensvermittlung mit einem Wettbewerb herausgefordert werde, bleiben die Inhalte eher in Erinnerung“, sagt Ameli Pauli von Pronatour. Den Kindern bereite es zudem große Freude, wenn sie bei einem Quiz besser abschneiden als die Erwachsenen.

An der Abzweigung in Höhe des Dino-Parks steht ein dreieckiges Kräuterbeet, die erste Station des Naturlehrpfades. Zwölf Pflanzen beherbergen die einzelnen Beetabteilungen, sechs davon sind Bestandteil eines Rätsels für Kinder. „Es handelt sich um essbare Kräuter, die im Rheinbogen wachsen. Die Kinder sollen raten, was das jeweils ist“, sagt Richtzenhain. Auf Schildern sei dann nachzulesen, wie man die Kräuter zubereiten kann.

Die zweite Station ist am Waldrand an zwei künstlich angelegten Teichen installiert. Die klassenzimmerähnliche Situation wird dort durch die im Rundbogen platzierten Sitzblöcke deutlich. „Dort können die Kinder ein Memory mit typischen Bewohnern eines Feuchtbiotops spielen“, sagt Richtzenhain. „Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche, der gemeine Taumelkäfer, der Gelbrandkäfer und der Wasserläufer, die Posthornschnecke, der Rückenschwimmer und die Azurjungfer gehören dazu“, sagt Frank Gennes vom Naturschutzbund (Nabu), der von Pronatour als lokaler Experte hinzugezogen worden ist.

Bienen und anderen Insekten ist die dritte Station gewidmet. Mit einem Bienenhotel und einem großen Totholzstapel werden dort künstlich Lebensräume für Insekten und Käfer geschaffen, die sich von Holz ernähren oder in Bohrgängen nisten. Auf Drehscheiben bekommen Kinder Informationen zu Wildbienenarten, ihren Lebensweisen und den für sie wichtigen Nährpflanzen.

An der vierten Station, der vorläufigen Endstation, soll thematisiert werden, wie der Rhein im Lauf der Jahrhunderte sein Bett verlagert hat. Veranschaulicht wird dies über eine dreigeteilte Rolle, auf der drei unterschiedliche Rheinverläufe — in der Römerzeit, im Mittelalter und heute — abgebildet sind. „Die drei Elemente sind wie bei einem Drehwürfel zusammenfügbar“, sagt Richtzenhain.

Im weiteren Verlauf des Naturlehrpfades sollen künftig die Themen Galloway-Rinder, Streuobstwiesen, die Jagd und die Auenlandschaft behandelt werden. „Bei der Jagd wird sicherlich unsere große Hasenpopulation eine Rolle spielen“, sagt Richtzenhain. Die einzelnen Stationen müssten noch mit der Unteren Landschaftsbehörde abgeklärt werden, weil in Naturschutzgebieten nichts gebaut werden dürfe.

Am Eröffnungstag werden an den Stationen von 15 bis 18 Uhr Aktionen geboten: eine Kräuterspezialistin referiert über essbare Kräuter, der Imker Detlev Garn hofft, ein Bienenvolk im Glaskasten präsentieren zu können.

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