Carmen Simon muss im Bus doppelt zahlen

Sie hat ein Abo-Ticket. Beim Einsteigen in Hellerhof wird es aber oftmals nicht akzeptiert.

Carmen Simon muss im Bus doppelt zahlen
Foto: Ralph Matzerath

Monheim/Düsseldorf. Carmen Simon (51) ist verärgert: „Obwohl ich ein gültiges Abo-Ticket besitze, habe ich beim Busfahren immer wieder ein Riesentohuwabohu. Beim Einsteigen in Düsseldorf-Hellerhof wurde es schon mehrfach nicht angenommen und ich musste dann 2,60 bezahlen“, berichtet die Monheimerin. „Wegen Beinproblemen laufe ich seit einem halben Jahr an Krücken und kann nicht jedesmal ewiglich lange mit den Busfahrern stehend streiten, ob ich aussteigen oder nachzahlen muss.“ Ihr so genanntes Ticket 1000 gelte in Monheim und im direkt angrenzenden Hellerhof, sagt die 51-Jährige. „Wenn ich morgens mit dem 795er- und 789er-Bus nach Hellerhof reinfahre, funktioniert mein Ticket auch.“ Doch abends nach der Arbeit habe sie an der Haltestelle beim Hellerhofer S-Bahnhof immer wieder Probleme.

CarmenSimon

„Beim Einsteigen funktioniert es nicht und der Überprüfautomat gibt an, dass mein Ticket ungültig sei.“ Schon viermal habe sie in den vergangenen Wochen die für sich selber vor aller Augen sehr unangenehme Situation über sich ergehen lassen müssen. Im ersten Fall habe der Fahrer sie trotz Krücken gebeten, gleich wieder auszusteigen, schildert Simon. „Er wollte mich mit ungültigem Ticket nicht mitnehmen. Ich bezahlte dann zu meinem gültigen Ticket 2,60 Euro damit ich noch nach Hause komme.“ Dann sei sie aber in Monheim am Busbahnhof ausgestiegen, um sich das Geld bei den Bahnen der Stadt Monheim (BSM) wieder zu holen und um dort nachzufragen, warum das Ticket nicht mehr funktioniere. „Die sagten mir, dass alles okay ist, gaben mir sicherheitshalber ein neues Ticket mit.“

Doch ein paar Tage später habe sie an der Hellerhofer Haltestelle in Bussen der Rheinbahn dasselbe erlebt. „Ein echter Albtraum. Es kann nicht sein, dass ich jetzt trotz gültigem Ticket jedes Mal 2,60 Euro dazu bezahlen soll oder als gehbehinderter Mensch des Busses verwiesen werde. Noch krasser geht es wohl nicht mehr.“ Beim zweiten Besuch im BSM-Kundenzentrum sei ihr gesagt worden, dass sie sich wegen der Erstattung des zu viel gezahlten Geldes und des möglichen Systemfehlers an die Rheinbahn wenden müsse — was sie mittels Kontaktformular tat. „Wir werden das betreffende Gerät überprüfen“, lautete am Dienstag die Antwort aus der Düsseldorfer Unternehmenszentrale. Die für das Einstiegs-Kontrollsystem zuständige Abteilung sei über den Fall unterrichtet worden. „Das Problem ist bekannt“, räumte Daria Penzina aus der Rheinbahn-Öffentlichkeitsarbeit ein. Am Mittwoch unternahm Carmen Simon in Hellerhof einen neuen Versuch. „Mein Ticket funktionierte auf den Kontrollautomaten der Rheinbahn immer noch nicht“, berichtete sie danach. „Ich habe heute allerdings keine 2,60 Euro bezahlt und zum Busfahrer nur gesagt: ,Ticket funktioniert heute wieder nicht, aber die 2,60 Euro gibt es von mir auch nicht - die Rheinbahn weiß Bescheid.“ Penzina sicherte zu, dass das Problem schnellstmöglich behoben werden soll.

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