Bürgerwiese wird für 650 000 Euro aufgepeppt

Das Konzept sieht viele Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie ausreichend Grillplätze vor.

Monheim. Die Bürgerwiese soll durch eine Umgestaltung nicht nur mehr Möglichkeiten für Kinder bieten, die Spiel, Spaß und Sport treiben wollen, sondern auch mehr Sitz- und Aufenthaltsangebote für die Erwachsenen. „Sie wird unglaublich intensiv genutzt, sie ist ein Ort der Geselligkeit, wo sich Familien treffen, essen, trinken und spielen“, sagt Simone Feldmann, Leiterin des Bereichs Jugend und Familie.

Und wo viele Menschen zusammenkommen, muss auch Vorsorge gegen die negativen Begleiterscheinungen getroffen werden, wie blinde Zerstörungswut und Vermüllung. „Die Bürgerwiese ist so abgelegen, dass es dort keine soziale Kontrolle gibt — wie bei den Spielplätzen“, sagt Feldmann. Bei dem Auslobungsverfahren, das die Stadt für die Umgestaltung der Bürgerwiese initiiert hat, überzeugte die Verwaltung daher vor allem der Entwurf eines Büros, der sich dieser Probleme annimmt. Das Konzept sieht nämlich nicht nur vandalismusresistente Spielgeräte vor, sondern auch über die gesamte Wiese verstreute Sammelstellen für Grillabfälle.

Vom großzügig gestalteten Eingang im Nordwesten betritt der Besucher die Wiese, die sich dort als Freifläche für Veranstaltungen öffnet. Der zentrale Hügel soll Markenzeichen und Hauptspielplatz des Geländes sein. Eine „Monsterrutsche“ führt von einem auf der Kuppe gelegenen Baumhaus teils unterirdisch zu einem großen Sandspielplatz an dessen Fuße. Dort lädt das Ei der Gänseliesel zum Klettern ein. Westlich vom Hügel ist eine barrierefreie Toilettenanlage geplant.

Im südlichen Teil sieht das Konzept die Neupflanzung von Obstbäumen und zahlreiche Grillstationen vor. Am südlichsten Zipfel soll ein regelrechtes Sportparadies für ältere Kinder und Jugendliche entstehen: Neben einem Naturrasen-Fußballfeld mit festinstallierten Toren sollen unter dem Motto „Muscle-Beach Monheim“ Streetball- und Beachvolleyballfelder, eine Boulebahn sowie ein Outdoor-Fitnessbereich geschaffen werden. Und damit niemand mehr seinen Picknickkorb über lange Strecken schleppen muss, soll im Süden auf einer durch die Umlegung der Straße Heide hinzugewonnene Fläche eine befahrbare Entladezone eingerichtet werden. Mit Kosten von 650 000 Euro liegt dieses Konzept im Budget. Vor zwei Jahren hatte die Verwaltung für die Aufwertung der Wiese nur 100 000 Euro veranschlagt. „Danach haben wir uns die Wiese noch einmal genau angeguckt und auch die verschiedenen Nutzergruppen mit einbezogen“, sagt Simone Feldmann.

Ein Aspekt , der laut Verwaltung in dem Entwurf eines anderen Büros zu kurz kommt. Er sieht im nördlichen Teil der parkähnlich aufgeforsteten Wiese eine in West-Ost-Richtung verlaufende Achse mit Spielgeräten und einem Café vor, die in einem Holzdeck zum Krämersee mündet. Das Plateau des Hügels bietet Sitz- und Spielgelegenheiten, wie eine große Rutsche und eine Seilbahn. Die südlich sich anschließende Wiese soll für Ballspiele genutzt werden können. Auch hier ist der südlichste Zipfel des Geländes für sportliche Aktivitäten reserviert.

Die Verwaltung vermisst hier aber nicht nur einen Kleinkinderspielplatz, sondern auch ein Betreiberkonzept für das vorgeschlagene Café. Die Grillplätze seien zwar optisch schön gestaltet, aber zahlenmäßig zu wenige. Außerdem bezweifeln die städtischen Planer, dass das Konzept mit dem vorhandenen Budget umsetzbar ist.

Von dem dritten sehr naturnahen Konzept rät die Verwaltung wegen der hohen Kosten einzelner Elemente und des hohen Pflegeaufwandes ab. So lasse der hohe Spielturm mit Röhrenrutsche auf dem Hügel und ein künstlich angelegter Wasserlauf an dessen Fuß kaum die Anschaffung weiterer Spielgeräte zu. Elemente wie Weidentipis, Hängematten, Urban-Gardening seien zudem zu wenig robust und sehr anfällig für Vandalismus.

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