Baustellen bringen Bürgermeister in Rage

Frank Schneider ist verärgert, weil viele Arbeiten zeitgleich stattfinden und so für Staus sorgen. Er fordert einen Baustopp an der Hitdorfer Straße und eine freie A 542-Auffahrt.

Baustellen bringen Bürgermeister in Rage
Foto: Ralph Matzerath

Langenfeld/Monheim. Für eine Autofahrt zwischen Langenfeld und Monheim muss man inzwischen mindestens eine halbe Stunde zusätzlich einplanen. Nicht nur in den sozialen Netzwerken fragen sich die Bürger, warum Straßen NRW derzeit mehrere Straßenbauprojekte parallel angeht und Umleitungen über ohnehin belastete Straßen führt. Der Langenfelder Bürgermeister Frank Schneider ist angesichts dieses aus seiner Sicht „völlig unkoordinierten und unabgestimmten Vorgehens bei der terminlichen Taktung der Baumaßnahmen“ fassungslos.

Frank Schneider, Bürgermeister von Langenfeld, über Straßen NRW

Jüngster Stein des Anstoßes: die Teilsperrung der Hitdorfer Straße und damit der Autobahnzufahrt aufgrund der Radweg-Sanierung. Schneider räumt zwar ein, diese Radwegsanierung selbst eingefordert zu haben. Das bedeute jedoch nicht, dass nun so viele Maßnahmen parallel gestartet würden, dass „Langenfeld zu einer Insel werde, die man kaum noch erreichen könne“. Er fordert einen sofortigen Baustopp an der Hitdorfer Straße.

Auch die neueste Mitteilung von Straßen NRW, wonach die Sanierung der A 542 in Fahrtrichtung Langenfeld Anfang November beginne, treibt Schneider die Zornesröte ins Gesicht. Denn darin wird angekündigt, dass die Anschlussstelle Immigrath bis Ende des Jahres komplett gesperrt werden soll. „Anstatt Abhilfe bei den ohnehin schon nicht hinnehmbaren Verkehrsproblemen zu schaffen, machen die Herrschaften es nur noch schlimmer“, sagt Schneider. Diese nicht abgestimmte Sperrung der Zufahrt werde „für weitere Verkehrsinfarkte in Langenfeld sorgen“, so der aufgebrachte Bürgermeister. Er fordert, dass die Zufahrt auf die A 542 in Richtung Monheim geöffnet wird.

Auch Detlef Hövermann, Geschäftsführer der Bahnen der Stadt Monheim (BSM), sieht dieser Umkehrung der Baustelle besorgt entgegen. „Dann können wir da mit unserem Schnellbus 79 nicht mehr lang“, sagt er. Die Situation habe sich ohnehin so verschärft, dass die BSM den Fahrplan überhaupt nicht mehr einhalten könne: „Wir liegen 80 Minuten drüber.“

Von der einseitigen Sperrung der Hitdorfer Straße in Langenfeld sei zwar keine BSM-Linie direkt betroffen, mittelbar aber schon, weil der Verkehr nun über die L 402 (Opladener Straße) gelenkt werde. „In diesem Stau stecken dann der 790er und der 791er fest“, sagt Hövermann. Dort, wo für die Busse nach ihrer verspäteten Rückkehr aus Langenfeld eine Weiterfahrt nach Düsseldorf anstünde, setzt die BSM Ersatzbusse ein, die dann pünktlich nach Fahrplan die Fahrt ab Busbahnhof fortsetzen. Angesichts der verstopften Hauptwege und der stadteigenen Baustellen verlagere sich der Verkehr auf die wenigen freien Verbindungen. „So können wir nur mit Ersatzbussen die Anschlüsse an die S-Bahn halten.“

„Die Situation ist mehr als unbefriedigend“ räumt Dietmar Giesen, Projektleiter bei Straßen NRW, ein. Die Bündelung der Maßnahmen sei auf das von der Bezirksregierung vorgegeben Zeitfenster zurückzuführen. „Der Radweg an der Hitdorfer Straße muss fertig sein, bis die Bauarbeiten zu dem geplanten neuen Kreisverkehr starten.“ Die einseitige Sperrung geschehe zum Schutz der Bauarbeiter.

Ein erster Lichtblick: Nächsten Montag wird die Berghausener Straße Richtung Baumberg wieder frei. Fertiggestellt wird die Gesamtbaumaßnahme in anderthalb Wochen.

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