Bau des ersten Windrads in Reusrath beginnt

Gestern gingen die Arbeiten an der Rennstraße los.

Bau des ersten Windrads in Reusrath beginnt
Foto: S. Meisel

Langenfeld. Der Bagger mitten in den Reusrather Feldern ist das untrügliche Zeichen: Der Bau der ersten Langenfelder Windkraftanlage hat gestern begonnen. Auf der abgesteckten und umgepflügten Ackerfläche der Rennstraße lässt die Firma SL Naturenergie GmbH (Gladbeck) nach den Worten von Projektleiter Joachim Schulenburg das erste von bislang zwei genehmigten, je 99,5 Meter hohen Windrädern errichten: „Endlich ist es so weit.“

In einem zweiten Schritt sollen später in der vom Stadtrat für Windkraft in Langenfeld mit einer 100-Meter-Höhengrenze festgelegten Konzentrationszone neben den beiden neuen Windrädern vom Typ E 70 noch zwei Gebrauchtanlagen vom Typ E 58 folgen. Letztere lässt SL an einem seiner deutschlandweit etwa 80 Windkraft-Standorte abbauen und dort durch profitablere Anlagen ersetzen. Nur so rechnen sich laut Firmenchef Klaus Schulze Langenhorst „in der Mischkalkulation“ in Reusrath Windräder unterhalb der 100-Meter-Marke.

Indes läuft weiter eine Klage des Unternehmens gegen die vom Kreis Mettmann verhängten Auflagen zum Schutz des Rotmilans, die den Betrieb der Windräder zeitweise einschränken würde. Schulenburg: „Wir haben sie eingereicht, weil ein Teil der Auflagen nach unserer Ansicht nicht zutreffen.“ SL halte die Rücksichtnahme auf diese Greifvogelart grundsätzlich für geboten, bekräftigte Schulenburg, doch müsse deren tatsächliches Vorkommen geklärt und bewertet werden.

Die Bürgerinitiative „Ruhiger Horizont Reusrath“ sammelt nach den Worten ihres Sprechers Andreas Lobb zurzeit Fotos, Filme und andere Belege für das Vorkommen des Rotmilans in diesem Gebiet. Bei einem Treffen am 29. Juni ab 19.30 Uhr in der Gaststätte Rapha’s will die Initiative gegen Windräder in Reusrath das weitere Vorgehen besprechen.

Lobb setzt nach eigenen Worten auch auf die im Koalitionsvertrag von CDU und FDP für NRW vereinbarten Einschnitte beim Ausbau von Windrädern. Der Mindestabstand zu Wohnsiedlungen soll danach künftig bei 1500 Metern liegen. Lobb: „Da liegen Reusrather Wohnhäuser viel näher dran.“

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