Auf der A 59 wird das Tempolimit oft ignoriert

Bei Nässe darf man 80 Stundenkilometer fahren — nicht mehr.

Auf der A 59 wird das Tempolimit oft ignoriert
Foto: BilderBox

Monheim. Wer von Leverkusen aus über die Autobahn A 59 in Richtung Düsseldorf will, darf bei Regen das Gaspedal nicht durchdrücken. Seit vorigen Herbst gilt zwischen Leverkusen und Langenfeld/Monheim ein Tempolimit von 80 km/h bei Nässe. Allerdings: Ein Großteil der Autofahrer hält sich nicht daran. Wer bei Regen auf dem Autobahnstück langsamer als 100 Stundenkilometer unterwegs ist, läuft Gefahr, dass ihm andere Autofahrer hinten auffahren.

Dabei gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung aus gutem Grund. „Sie wurde eingeführt, weil es auf dem kurvigen Teilstück zu mehreren Unfällen gekommen war“, berichtet Sabrina Kieback, Sprecherin des Landesbetriebs Straßen NRW. Denn die Fahrbahn sei vor einigen Monaten ausgebessert worden, der Belag sei bei Regen jedoch rutschig und nicht so griffig, wie er sein sollte. „Die Firma muss den Belag deshalb nachbessern. Das geht aber erst, wenn es etwas stabil wärmer ist, also im späteren Frühjahr oder im Sommer.“

Ob das Tempolimit eingehalten wird, müsse nicht vom Landesbetrieb Straßenbau überwacht werden. „Die Kontrolle ist Sache der Polizei“, erklärt Kieback. Es liege an ihr, Bußgelder für Raser zu verhängen. Das Problem: Die Polizeibehörden in Düsseldorf und Köln sind sich uneins, wer für dieses Autobahnteilstück zuständig ist. Aus Düsseldorf heißt es, es handele sich um den Beritt der Kölner Autobahnpolizei. In der Domstadt verweist man auf die Landeshauptstadt. Die Folge: Es wird selbst bei Starkregen auf dem Teilstück gerast, obwohl Tempo-80-Schilder die Autofahrer ermahnen, vom Gas zu gehen. Wobei der Ausdruck „Bei Nässe“ einen gewissen Handlungsspielraum lässt. „Das Tempolimit gilt, wenn sich ein Filmbelag auf der Fahrbahn gebildet hat“, erklärt eine Sprecherin der Düsseldorfer Autobahnpolizei. „Es gilt nicht, wenn es drei Tropfen regnet und die Fahrbahn im Prinzip trocken ist.“ Die Überwachung selbst ist ein Problem. Die Polizei müsste die Autofahrer aus dem Streifenwagen heraus kontrollieren. Klassische Radarfallen am Straßenrand sollen bei Stark-regen keine verwertbaren Bilder liefern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort