Anteil der Senioren steigt - Stadt ist vorbereitet

Neue Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW belegen die zunehmende Anzahl von Senioren.

Langenfeld. Auf den ersten Blick scheint es gar nicht so gravierend zu sein: Neue Zahlen des Landesbetriebs IT.NRW prognostizieren für Langenfeld einen Bevölkerungsschwund um rund 700 Menschen bis ins Jahr 2030. Gleichzeitig soll nach der Bevölkerungsvorausrechnung aber der Anteil der Senioren überproportional ansteigen: Lebten laut Landesbetrieb im Jahr 2008 noch 11 900 Menschen in Langenfeld, die mindestens 65 Jahre alt sind, werden es im Jahr 2030 schon 19 260 Menschen sein.

Für die Stadtplaner ist das keine überraschende Meldung. Schon kurz nach der Jahrtausendwende wurde in Langenfeld begonnen, die demografische Entwicklung zu untersuchen. Der Rat verabschiedete 2003 ein Papier mit dem Titel „Langenfeld — die Stadt mit Zukunft.“

In der Folgezeit wurden eine Seniorenbefragung durchgeführt, ein seniorenfreundliches Rathaus mit den entsprechenden Einrichtungen geschaffen und ein Senioren-Ratgeber herausgebracht. Die Senioreneinrichtungen wurden vernetzt, eine Seniorenmesse veranstaltet, die zu einer Familienmesse erweitert wurde. 2004 wurden die Heimplätze von 288 auf 419 erhöht.

Neben dem Angebot der Heimunterbringung soll eine Vernetzung Senioren lebenslanges Wohnen zu Hause ermöglichen: „ Heutzutage sind Senioren beim Eintritt ins Seniorenheim im Schnitt 85 Jahre alt, früher waren sie im Schnitt zehn Jahre jünger“, sagte Diana König, Leiterin der Begegnungsstätte des CBT-Hauses, beim Start des Projekts im März vergangenen Jahres.

Durch einen Hilfemix, der aus familiären, nachbarschaftlichen, ehrenamtlichen und professionellen Unterstützungen besteht, solle ein Heimplatz gar nicht erst nötig werden. Im sogenannten „Stadtteiltreff“ werden seit dem Sommer dafür Ideen entwickelt.

Um dem prognostizierten Bevölkerungsschwund — der in Langenfeld verglichen mit anderen Kommunen noch moderat ausfällt — zu begegnen, soll Platz für Familien geschaffen werden. An mehreren Stellen im Stadtgebiet wird noch in diesem Jahr gebaut — insgesamt etwa 450 Wohneinheiten sollen unter anderem am Berghausener Blumentopf und zwischen Kölner Straße und Schulstraße entstehen.

Ein weiteres Instrument, um Familien anzulocken, ist das Betreuungsangebot. Im vergangenen Kindergartenjahr konnte der Nachfrage sowohl im Bereich der U3-Betreuung als auch im Offenen Ganztag entsprochen werden. Im Juni feierte auch der neue Kindergarten Am Möncherderweg Richtfest — 100 Kinder sollen dort ab August in sechs Gruppen betreut werden.

Vorgesehen sind zwei Gruppen mit Drei- bis Sechsjährigen, zwei Gruppen Zwei- bis Sechsjähriger und weitere zwei Gruppen für Kinder von null bis drei Jahren. Die Räume ermöglichen außerdem die Einrichtung einer integrativen Gruppe. Insgesamt sollen 32 Kinder unter drei Jahren in dieser Kita aufgenommen werden.

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