50 000 Euro Schaden: Sporthalle unter Wasser

Ein Ventil an den Duschen platzte ab und flutete das Obergeschoss. Der Schaden: 50 000 Euro.

Langenfeld. Der Ärger liegt Wolfgang Hellekes in der Stimme. „Es gibt ja viele Zufälle. Aber das ist ein bisschen viel Zufall“, sagt der Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Zum zweiten Mal sei ein Dusch-Ventil abgeplatzt, hunderte Liter Wasser haben die Räume der Sporthalle hinter den Gärten überschwemmt. Hellekes schätzt den Schaden auf „nicht unter 50 000 Euro“.

Mit dem Bau der Halle (Kosten: 4,3 Millionen Euro) war ein computergestütztes System installiert worden, das automatisch frühmorgens jede der 36 Duschen mit heißem Wasser durchspült. „Das soll die Entstehung von Bakterien, sogenannte Legionellen, verhindern“, erläutert Hellekes. Ein Ventil sei „fliegen gegangen“, Wasser habe im Obergeschoss, wo sich die Duschen befinden, den Boden überflutet, sei durch Ritzen unter den Estrich gelaufen, in die Decke des Erdgeschosses und teilweise in die Wände gelangt. „Wir können nicht das Risiko eingehen, dass sich Schimmel bildet. Vieles muss rausgerissen werden“, sagt Hellekes. Zurzeit würden Feuchtigkeitsmessungen vorgenommen, in welche Schichten das Wasser gedrungen sei. „Erst dann wird man die Schadenssumme genau beziffern können.“

Das defekte Bauteil ist eingeschickt worden. „Die Prüfanstalt soll die Ursache klären“, sagt Hellekes. Das war auch 2008 beim letzten Wasserschaden gemacht worden. Auch damals war ein Ventil abgeplatzt, Wasser flutete die Räume, der Schaden betrug rund 82 000 Euro. Das Ergebnis der Untersuchung damals: Ein Produktionsfehler bei dem einen Ventil. „Wir wollten damals auf Nummer sicher gehen und haben alle Ventile gegen andere Modelle ausgetauscht“, sagt Hellekes. Auf eigene Kosten. Wenige tausend Euro habe das damals gekostet. Dass es sich dieses Mal um einen Montagefehler handele, sei „sehr unwahrscheinlich“. „Immerhin hat es jetzt drei Jahre gehalten“, sagt Hellekes.

Die Versicherung komme für den Schaden auf. „Das ist geklärt“, sagt der Leiter des Gebäudemanagements. „Wir warten erst einmal das Ergebnis der Ursachenuntersuchung ab und sehen dann weiter.“ Auf ein anderes System, um Legionellen zu vermeiden, wolle man aber nicht umstellen. „Wenn wir das Durchspülen einem Hausmeister überlassen würden, käme der ja bei 36 Duschen gar nicht hinterher“, sagt Hellekes. In vier Wochen werde das Ergebnis erwartet. Die Versicherung hat bereits ein Unternehmen beauftragt, das die Renovierungsarbeiten übernimmt. „Zwei Monate werden die Arbeiten dauern“, schätzt Hellekes. Vorerst sind alle Duschen und ein Teil der Toiletten gesperrt. „Bis die wieder in Ordnung sind, können Vereinssportler auf die Nachbarhalle ausweichen.“ Die Sporthalle selbst kann genutzt werden.

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