220 Puppen und Stofftiere finden Hilfe im Teddy-Hospital

Krankenhaus für Kuscheltiere soll Kindern die Angst vor Ärzten und Behandlungen nehmen.

Langenfeld. Am Mittwoch war beim Deutschen Roten Kreuz eine Menge los: Mehr als 200 Kindergartenkinder versammelten sich auf dem Gelände an der Jahnstraße um ihre Kuscheltiere ins Kranenhaus zu bringen. Der Grund: Gestern öffnete das Teddy-Hospital, das Kinder spielerisch an die Welt der Ärzte und des Krankenhauses heranführt.

Mit sorgenvollem Blick kommt Mara (4) auf die Ärztin zu, im Arm Greta, die Bärin. Greta ginge es nicht gut, sie sei auf einen Baum geklettert und hinunter gefallen. Schnell ist der Ärztin klar, Greta hat sich alle vier Beine gebrochen. Die Röntgenaufnahmen bestätigen den Verdacht, und nur kurze Zeit später sind Gretas Gliedmaßen mit einem Verband versehen. Zwar ist die vierjährige Mara immer noch besorgt, doch sie hat gesehen, dass Greta liebevoll verarztet wurde und jetzt schnell gesund werden kann.

Eine Erfahrung, an die sich Mara bei ihrem nächsten eigenen Arztbesuch sicherlich erinnern wird und dann genauso tapfer wie Greta sein möchte. Das ist zumindest das Ziel, das mit dem Teddy-Hospital verfolgt wird. Auf kindgerechte Art soll Kindern bis zehn Jahren die Angst vor dem Arztbesuch genommen werden — eine Aktion, die hervorragend angenommen wurde.

Zumeist sind es ganze Gruppen von Kindergartenkindern, die nach vorheriger Anmeldung mit ihren Teddys, Puppen oder anderen Stofftieren zum Deutschen Roten Kreuz in die Jahnstraße kommen und ihre Lieblinge von Langenfelder Ärzten untersuchen und bei Krankheit behandeln lassen können. Und so bringt die Ärztin, Internistin Dr. Anja Lerzynsky, schon die Beschwerden des nächsten Patienten in Erfahrung, während Bärin Greta bereits auf dem Weg der Besserung ist.

In einem zweiten Behandlungsraum praktiziert Dr. Daniel Nemecek: „Alle Kinder machen mit und sind aufmerksam. Über den spielerischen Rollenwechsel nehmen sie den Arztbesuch aus einer ganz anderen Perspektive wahr“, freut sich der Kinderarzt, der sich in diesem Jahr zum zweiten Mal ehrenamtlich beteiligt. In der Rolle des „Betreuers“ würden sie das Verhalten ihrer Eltern nachmachen.

Hartmut Schiffer vom DRK erklärt: „Das Teddy-Hospital findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt. Nach sechs Jahren Teddy-Hospital in den dunklen Räumlichkeiten des Kinderhauses am Winkelsweg wurden es weniger Anmeldungen, etwa nur noch 180 waren es, und keiner wusste warum. Seitdem die Aktion in das freundliche und helle DRK-Haus verlegt wurde, sind es wieder 220 Kinder“. Und da es auch mal dazu käme, dass eine Gruppe warten muss, stünde auch der Juki-Bus des Kinderhauses auf dem Gelände bereit.

Pro Kind und „Teddy-Behandlung“ wird eine Art freiwillige Praxisgebühr von einem Euro erhoben. Der Erlös kommt dem Deutschen Kinderschutzbund Langenfeld zugute.

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