Zeitungszusteller im Fokus

Monika Kuklik ist eine der vielen Zustellerinnen, die dafür sorgen, dass morgens die WZ in den Briefkästen der Abonnenten steckt.

Haan. Wenn andere schlafen, stapft sie durch die Nacht — und das bis in die frühen Morgenstunden hinein. Aber Monika Kuklik hat damit kein Problem. „Ich mag es, alleine unterwegs zu sein. Und jetzt im Sommer ist das doch wunderschön, wenn die Luft mild ist. Außerdem ist das herrlich, wenn am Ende meiner Tour morgens gegen sechs Uhr die Vögel zwitschern und die Sonne aufgeht.“

Doch Monika Kuklik geht nicht nur aus Spaß nachts in Haan und Gruiten spazieren. Sie sorgt als Zustellerin zuverlässig dafür, dass „ihre“ WZ-Leser jeden Morgen die Zeitung auf dem Frühstückstisch haben.

Seit zwei Jahren macht sie ihren Job als Zustellerin. Und mittlerweile kennt sie ihre drei Bezirke, die sie betreut, in- und auswendig. „Bei manchen Häusern brauche ich nicht mehr zu überlegen, wer eine Zeitung bekommt“, sagt sie. „Das geht dann einfach von der Hand.“

Um zwei Uhr klingelt bei ihr der Wecker. Ihr Mann und die dreijährige Tochter schlafen noch. „Meine Sachen habe ich dann alle schon bereitgestellt, damit ich schnell losgehen kann.“ Dazu gehören eine große Tasche, in der die Zeitungen verstaut werden, eine Taschenlampe und der Autoschlüssel.

Mit ihrem Opel Corsa fährt Monika Kuklik zunächst zu der Bushaltestelle, an der die Zeitungen liegen, die sie in einer Nacht verteilen muss. „Ich kontrolliere erst einmal anhand von Listen, ob neue Abonnenten dazugekommen sind. Dann geht es aber auch schon los.“

Zu dem Job als Zustellerin ist sie gekommen, nachdem sie nach ihrer Schwangerschaft wieder berufstätig sein wollte. „Ich hatte vorher in einem Labor gearbeitet und wollte dort wieder in Teilzeit anfangen. Das war aber nicht möglich.“

Eines Tages fand sie ein Faltblatt in ihrem Briefkasten mit dem Hinweis, dass die WZ Zusteller sucht. „Und da ich das schon einmal ein paar Jahre gemacht habe und mir das immer Spaß gemacht hat, dachte ich: ,Das ist jetzt genau das Richtige, um Familie mit Berufstätigkeit zu vereinbaren.’“

Wenn die 39-Jährige nach Hause kommt, steht wenig später auch ihre Tochter auf, mit der sie dann gemeinsam frühstückt. Danach bringt Monika Kuklik die Dreijährige in den Kindergarten.

Bevor sie sie dort wieder abholt, geht es für die Zustellerin noch einmal auf Tour. „Mittags stelle ich Zeitungen zu, die nachgeliefert werden müssen“, erzählt Kuklik. Gegen 13.15 Uhr hat sie dann Feierabend. Den Nachmittag nutzt sie, um sich um ihre Tochter zu kümmern. „Und wenn mein Mann nach Hause kommt, habe ich auch noch genügend Zeit für ihn, bevor ich um 22 Uhr zu Bett gehe.“

Monika Kuklik arbeitet gerne als Zustellerin. Aber sie weiß, dass das nicht für jeden das Richtige ist: „Wer den Beruf ausüben will, muss Spaß haben, sich zu bewegen, und Freude haben, draußen zu arbeiten.“ Für sie ist es genau das Richtige. „Meine Arbeit im Labor damals hat mir zwar auch Freude gemacht. Aber zufriedener bin ich jetzt, weil ich viel aktiver sein kann.“

Trotz des Spaßes an ihrem Beruf gibt es aber auch Dinge, die sie nerven. „Es ist schon blöd, wenn Briefkästen vollgestopft sind oder ich sie nicht erreichen kann, weil davor Mülltonnen oder Räder stehen“, sagt sie, schiebt aber gleich hinterher:

„Schöne Momente gibt es aber auch. Im vergangenen Winter haben mir sehr viele Zeitungsleser Karten an die Briefkästen gehängt, mit lieben Wünschen und Danksagungen, dass sie trotz Glätte und Kälte immer pünktlich ihre WZ bekommen. Das macht einen dann glücklich.“

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