Wettbewerb der Mathe-Asse

200 Schüler nahmen am Dienstag an der zweiten Runde des Landeswettbewerbs Mathematik in den Räumen der Grundschule Mittelhaan teil.

Haan. Mika ist krank. Ausgerechnet heute. Geduldig sitzt der Neunjährige mit seiner Mutter Katja Wiesner im Forum des Dieker Carrés. „Joa“, sagt er schüchtern. „Ich bin ein bisschen aufgeregt.“ Kein Wunder, schließlich ist der Viertklässler der einzige Schüler von der Grundschule Bollenberg, der es in die zweite Runde des Landeswettbewerbs Mathematik geschafft hat. Grund für seine Mutter, auch ein bisschen stolz auf ihren Sohn zu sein. „Wir haben das gar nicht gefördert“, sagt sie. Die Begabung für Mathematik könnte Mika von ihr haben. „Darin bin ich ganz gut gut“, sagt sie und lacht. „Oder ich war es zumindest vor 20 Jahren.“

Fünf Aufgaben müssen die Kinder in anderthalb Stunden (zwei Schulstunden) lösen. „Die Aufgaben in der ersten Runde waren sehr einfach“, sagt Gundhild Teich. Seit 1999 — so lange gibt es den Wettbewerb — organisiert sie die Teilnahme der Grundschule Dieker Straße und die zweite Runde im Landeswettbewerb. „Im vergangenen Jahr haben es gerade einmal 24 Kinder in die zweite Runde geschafft“, erinnert sich die Lehrerin. In diesem Jahr sind es 200. 34 kommen aus Haan, die anderen Mädchen und Jungen aus Erkrath, Mettmann und Wülfrath. Auch für die Lehrerin eine organisatorische Herausforderung. „So viele Kinder waren noch nie zur zweiten Runde hier.“

Willi Schmitz sitzt mit vier Schülern der Grundschule Neandertal in Mettmann im Foyer und wartet darauf, dass sein Sohn Tobias und seine Klassenkameraden Julian (9), Clemens (10) sowie Elina (9) aufgerufen werden. Nervosität ist ihnen nicht anzumerken. Auch sie scheinen wie Mika aus Haan geduldig zu warten. „Aber die sind sehr aufgeregt“, sagt Willi Schmitz und lacht. „Ich kenne die ja.“

Vorbereitet haben sich die Grundschüler aus Mettmann auf den Wettbewerb nicht. „Die sollen mit ihrem Können die Aufgaben lösen, damit realistisch zu sehen ist, was die Kinder können“, sagt er. Überhaupt würden sie die Kinder nicht unter Druck setzen. „Wenn sie es schaffen, eine der fünf Aufgaben zu lösen, dann das ist das schon gut.“

Gundhild Teich hat sie bereits durchgerechnet. „Ich bin mir sicher, dass die Kinder die schaffen“, sagt sie. Aber sie kennt auch Eltern, die ihre Kinder unter Druck setzen und gute Lösungen erwarten. Aus ihrer Sicht der falsche Weg. „Wir wollen ihnen doch den Spaß am Rechnen und Knobeln vermitteln.“

Bereits am Abend sollen die gelösten Aufgaben kontrolliert sein. „In der kommenden Woche übermitteln wir die Ergebnisse an die teilnehmenden Schulen“, sagt sie. Aber wie viele Punkte notwendig sind, um in die dritte und letzte Runde zu kommen, dass entscheidet sich erst kurz vor den Osterferien. Und dann steht fest, wer am 20. April in Düsseldorf sein mathematisches Können und logisches Denken unter Beweis stellen darf. Im vergangenen Jahr war es übrigens ein Schüler von Gundhild Teich, der es unter die besten sechs Grundschüler in NRW schaffte.

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