Weitere Restaurants sollen Mittelstraße attraktiver machen

Ein Investor bietet ein neues Großrestaurant in der Fußgängerzone an.

Weitere Restaurants sollen Mittelstraße attraktiver machen
Foto: Rüttgen

Hilden. „Nagelneue Gastronomieflächen mitten in der Fußgängerzone Hildens“, ist die Anzeige bei „Immobilien-scout 24“ überschrieben. 391 Quadratmeter Gesamtfläche, 250 Plätze, Außengastronomie, 7900 Euro Mietepreis, Neubau, Erstbezug 2019. Was kommt da auf uns zu?, fragen sich viele Hildener. Bettina Thimm vermakelt das Objekt: „Die Resonanz ist groß. Der Investor möchte mit diesem Konzept den Markt testen.“

Weitere gastronomische Angebot wären für Hilden „ein großer Gewinn“, sagt die Maklerin: „Wir haben schöne Restaurants in der Stadt, aber viele Hildener gehen noch in Düsseldorf aus.“ Das müsse man ändern, sagt auch Volker Hillebrand, Geschäftsführer der Stadtmarketing GmbH: „Deshalb begrüßen wir jede Aktivität in dieser Richtung.“ Große Shopping-Center seien gerade dabei, ihre Gastronomie-Angebote deutlich auszubauen.

Warum? „Der stationäre Einzelhandel ist an den Grenzen des Wachstums angekommen“, sagt Hillebrand: „Die Frage ist: Wie holen wir Kunden in die City? Beispielsweise durch attraktive Gastronomie-Angebote. Den leckeren Latte Macchiato gibt es nämlich nicht online.“

Die eingangs erwähnte Internet-Anzeige lasse auf System-Gastronomie schließen. In diese Kategorie gehört auch das Café Extrablatt im alten Meldeamt. Das Lokal ist sehr beliebt und erfolgreich und belebt im Sommer den Ellen-Wiederhold-Platz mit seiner Außengastronomie.

Viele System-Gastronomen ließen sich jedoch nur in Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern und Studenten nieder, weiß Hillebrand. Und da könne Hilden nicht mithalten. Das bestätigt auch Maklerin Bettina Thimm: „Als Hilden im vergangenen Jahr bei einer Umfrage zur attraktivsten Innenstadt Deutschlands (in der Kategorie 50 000 bis 100 000 Einwohner) gewählt wurde, gab es daraufhin zahlreiche Anfragen.“

Viele Interessenten hätten jedoch ein sehr detailliertes Expansionsraster, etwa auch Parkplätze direkt am Restaurant. Die Hildener Innenstadt könne da nicht alle Kriterien erfüllen. Und für die klassischen Bestandswirte seien die geforderten Mieten oft zu hoch.

Gleichwohl hat sich die Gastro-Szene in der Innenstadt in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. Nicht nur am alten Markt, sondern auch an beiden Enden der Mittelstraße, meint der Stadtmarketing-Geschäftsführer. Das Restaurant Fischhaus an der Unteren Mittelstraße ist schon seit mehr als 25 Jahren für seine Fischspezialitäten bekannt. Vor guteineinhalb Jahren haben Nicole und Jörg Plümacher ihr Café „Röstzeit“ mit Kaffeerösterei eröffnet. Die Kunden sind begeistert und vergeben bei Facebook 4,9 von fünf Sternen. Schräg gegenüber hat vor gut einem Jahr das griechische Restaurant „Yamas“ eröffnet — und kommt offenbar gut an (4,7 von fünf Sternen, 84 Bewertungen).

Das Eiscafe Eisbär, das Restaurant Olive neben der Reformationskirche (4,8 von fünf Sternen, 69 Bewertungen) und das YO Hilden mit Frozen Joghurt (4,4 von fünf Sternen) gegenüber belegen eindrucksvoll, was die untere Mittelstraße inzwischen gastronomisch zu bieten hat.

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