Weinfest: Stau und Staunen im Park

Beim siebten Weinfest mit französischem Markt gab es für jeden Gaumen Außergewöhnliches zu probieren.

Haan. Duftende Seifen, blinkender Schmuck, würzige Käse und prickelnder Cremant — Überzeugungsarbeit hat keiner der Anbieter leisten müssen — alle Produkte der einzelnen französischen Manufakturen sprachen für sich. Beim Haaner Weinfest plus französischem Markt, übrigens dem siebten seiner Art, begeisterten sich die Gäste Freitag, Samstag und Sonntag für die vielen Köstlichkeiten. Und genossen Sommerabende unter freiem Himmel beim gemütlichen Miteinander.

Auf dem eigentlich schmalen Areal des Park Ville d’Eu tummelten sich Freitagabend vermutlich alle Haaner plus eingeladenen Freunde. „Ich muss den Hund natürlich unter den Arm nehmen. Er wird sonst tot getrampelt“, erklärte Volker Poll, warum er Terriermädchen Jackie wie eine verunglückte Handtasche trug. Riesenschlangen bildeten sich vor den vielen verschiedenen Ständen.

Zwischenzeitlich gab es für Flaneure bloß ein Vorwärtskommen im verlangsamten Schneckentempo, so gut besucht war der Markt. „Wir waren diesmal klüger als sonst und sind mit dem Bus da“, griffen Michaele und Peter Curdt beherzt zum Weinglas. „Am besten geht Cremant. Aber für die, die was Alkoholfreies wollen, mache ich einen Hollerspritzer“, erklärte Frank May an seinem „Wilde Weine“-Stand.

„Die Resonanz ist gut, bei mir und den Nachbarn. Offensichtlich kommt die Veranstaltung an“, war auch Michelle Loh zufrieden. Ihre handgeschöpften Seifen präsentierte sie so, wie sonst teure Parfums und erlesene Spirituosen dargeboten werden. „Ich war schon oft als Besucherin hier“, erklärte sie. Dann hat die Chefin den Stand betreut. „Diesmal haben wir die Rollen getauscht.“

In saubere Jeans und frische Oberhemden gehüllt quetschten sich die Dixie-Jungs der Formation „Schwiegermutters Lieblinge“ durch die Menge, begeisterten mit „My Bonnie is over the Ocean“ und ließen sich zwischen Picknickwiese und den fürs Event aufgebauten Biertischen nebst Bänken beklatschen. Mittendrin statt bloß dabei war Fritz Köhler. „Probieren Sie mal“, machte der lebensfrohe Mann Reklame für die verschiedensten französischen Spezialitäten. Isabelle Leloup, gebürtige Französin und inzwischen Wahl-Haanerin, fungierte als guter Geist und übersetzte etwa die detaillierten Erklärungen der Männer der Confrerie-Bruderschaften zu Calvados, Cidre und Pommeau.

„Es ist weniger ein finanzielles Interesse, das die Bruderschaften am Weinfest haben, sondern Leidenschaft“, erklärte sie. „Es ist ein Superfest und es macht immer Spaß, hier dabei zu sein.“ „Nicht zu heftig, nicht zu schwer, so muss ein Wein schmecken“, fachsimpelten Besucher. Flammkuchen und Merguez, Austern, Hummern und Gambas, Brot und Crêpes — „wir kommen wieder, um einzukaufen“, lautete nicht nur bei Margarete und Gerhold Bühler das Fazit.

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