Turnstraße ist voller Schlaglöcher

Der „Straßentausch“ zwischen Stadt Haan und Kreis ist seit Jahren ein Thema. Jetzt wollen die Bürger, dass endlich etwas passiert.

Turnstraße ist voller Schlaglöcher
Foto: Olaf Staschik

Haan. Wenn es stark geregnet hat, sind Fußgänger auf der Turnstraße gut beraten, die Straßenseite mit dem breiteren Bürgersteig für ihren Gang zu wählen. Denn dann haben sie eine gute Chance, der Gischt vorbeifahrender Autos zu entgehen. Das gelingt Häusern naturgemäß nicht. Vielen Fassaden, besonders an der Westseite, ist im unteren Teil des Erdgeschosses anzusehen, dass sie häufig eine „Dusche“ von der Fahrbahn aus abbekommen. Und im Winter natürlich salzigen Schneematsch. Der Asphaltbelag wird stellenweise sehr brüchig. Die vielen Flickstellen zeigen, dass immer wieder Löcher ausgebessert werden müssen. „Die Pfützen sind teilweise so groß, dass Autos durchfahren müssen“, hat Anwohner Jörg Adams beobachtet.

Vor neun Jahren schon gab es erste Überlegungen und vor fünf Jahren eifrige Diskussionen um das Thema „Straßentausch“. Da sollte die Turnstraße — heute Kreisstraße 5 — zur Gemeindestraße werden. Und die Martin-Luther-Straße — heute in Regie der Stadt — zur Kreisstraße werden. Hintergrund: Durch den Tausch würde die Kreisstraße auch aus Fahrtrichtung Solingen bis zur Kaiserstraße führen. Heute endet sie (in ihrer Bedeutung) auf der Ittertalstraße in Höhe der Einmündung Turnstraße, die indes nur in Fahrtrichtung Solingen ab der Kaiserstraße zu befahren ist.

Geschehen ist bisher aber noch nichts. Nur der Straßenzustand wird immer schlechter. Vor Karneval tat sich kurz hinter der Einmündung der Blücherstraße ein tiefes Loch von etwa 50 mal 40 Zentimeter Breite auf. „Wenn da ein Zweiradfahrer hineingeraten wäre, hätte es einen schlimmen Unfall gegeben“, berichtet Dieter Terjung, der seit 43 Jahren am unteren Teil der Turnstraße lebt. Mehrere Anrufe bei der Stadt hätten keinen Erfolg gehabt, allerdings sei 30 Minuten nach der Information an die Polizei der Kreisbauhof zur Reparatur angerückt.

Hans-Gerd und Jörg Adams, Anwohner der Turnstraße

„Die Stadt soll die Verantwortung übernehmen, aber sie kümmert sich nicht drum“, findet auch der Anwohner Hans-Gerd Adams. Und sein Sohn Jörg, der ebenfalls im oberen Teil der Turnstraße wohnt, weist auf die hohe Belastung durch die vielen Lastwagen hin. Deren Erschütterungen sind zum Teil in den Häusern zu spüren. Seit Jahren beobachtet Adams junior, dass Risse im Verputz seines Hauses wachsen.

Warum es noch nicht zum Straßentausch gekommen ist, erläutert Tiefbauamtsleiter Guido Mering: Stadt und Kreis warten auf den Verkehrsentwicklungsplan II, der auch ein Lkw-Führungskonzept enthält und Aussagen treffen soll, wie der Verkehr in der ganzen Südstraße abgewickelt werden könnte.

Die Ergebnisse könnten Auswirkungen haben auf die Art des Ausbaus der Turnstraße, für den der Kreis das Geld seit langem „geparkt“ hat. Im Frühjahr wird das Gutachten von Verkehrsplaner Runge erwartet und geht dann in die parlamentarische Diskussion. „Der Kreis wird warten, welche Entscheidungen in Haan getroffen werden“, bekräftigte Kreis-Sprecherin Daniela Hitzemann.

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