Schöner spielen im Zwergenland

Die neue städtische Kita an der Robert-Koch-Straße ist fertig. Die „Alleezwerge“ sind schon umgezogen.

Schöner spielen im Zwergenland
Foto: Köhlen

Haan. Claudia Kassel-Kettler, die Leiterin der neuen Kita, weiß gar nicht so genau, was ihr am besten gefällt am gerade bezogenen Neubau auf dem Gelände der Grundschule Bollenberg. „Die Helligkeit der Räume ist bestechend. Die Funktionsräume sind klasse. Das Kinder-Café ist ganz neu. Ach, im Vergleich zum alten Pavillon ist eigentlich alles am schönsten“, sagt sie lachend.

2002 war der Leichtbau hinter dem Verwaltungsgebäude Alleestraße errichtet worden. Das Provisorium sollte für drei Jahre genutzt werden. Doch dann kam alles anders. Zuletzt hatte das Landesjugendamt die Betriebserlaubnis nur noch eingeschränkt und befristet erteilt, weil der Neubau bereits in Planung war. Die Kita Alleezwerge ist als Kita Zwergenland aufs Doppelte gewachsen.

Nach der Eingewöhnungsphase wird ab etwa Ende Mai der Vollbetrieb mit 73 Kindern in vier Gruppen laufen. Ganz neu ist die Mäusegruppe, in der zehn ein- bis dreijährige Kinder betreut werden. Neu ist auch die Hasengruppe, die nur den ältesten Mädchen und Jungen vorbehalten ist; die Vier- und Fünfjährigen können hier gezielter auf die Schule vorbereitet werden. In der Igel-Gruppe werden zwei bis dreieinhalbjährige Kinder betreut, ebenso in der Eulengruppe. Jede Gruppe hat einen eigenen Sanitärbereich und Nebenräume. Bei den Kleinsten stehen hier kleine Bettchen für ein Nickerchen zwischendurch. Und: Die anderen Zimmer sind neue Funktionsräume für alle.

Im Bauzimmer kann mit Legos, Bauklötzen oder der Holzeisenbahn auch mal in größerem Rahmen gebaut werden. Im durch Glaselemente auch vom Flur einsehbaren Forscherzimmer können kleine Wissenschaftler Experimente machen. Ein Raum ist für Rollenspiele eingerichtet — da kann der tapfere Ritter um das Burgfräulein im Turm buhlen — oder auch umgekehrt. Und im neuen Mehrzweckraum mit raumhohen Fenstern kann geturnt werden. Bisher mussten die Gruppen für die Bewegungsstunden von der Alleestraße zur HTV-Turnhalle an der Turnstraße spazieren. Der Außenbereich ist noch nicht gestaltet, wird aber schon rege genutzt; gestern bauten Kinder schon an einem Zelt aus lauter Zweigen.

480 Quadratmeter Platz hat die Kita im Erdgeschoss, 367 Quadratmeter im ersten Obergeschoss. Der angrenzende OGS-Bereich misst 296 Quadratmeter. Hinzu kommt der gemeinsam genutzte Küchenbereich mit 146 Quadratmeter, listete Volker Winkler vom Gebäudemanagement die Flächenzahlen auf. Und Amtsleiterin Ute Eden ist zufrieden, dass das Budget von 3,05 Millionen Euro ausreichte. „Es wird wohl noch etwas übrig bleiben“, sagte sie. Das Gebäude wurde in Massivbauweise nach individuellen Architektenplänen errichtet. Beheizt wird es umweltfreundlich mit einer Fußbodenheizung, betrieben von einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe. Lichtschalter gibt es in dem mit kräftigen Rot- und Gelb-Tönen gestalteten Haus nicht; die Beleuchtung wird über Bewegungs- und Präsenzmelder gesteuert. Mit dem Neubau auf dem Schulgelände hat die Grundschule zusätzliche Räume für den Ganztagsschulbetrieb erhalten. Die Nähe zwischen Kita und Schule kann auch den Übergang für die Kinder erleichtern. Gemeinsame Projekte sind möglich.

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