Projekt Hagebaumarkt: Bürger befürchten mehr Lärm

Anwohner der Düsseldorfer Straße wollen keine zusätzliche Belastung durch Hagebaumarkt.

Haan. „Es ist so etwas wie eine Bürgerpflicht, sich bei einer solchen Anhörung einzubringen. Zu viel wird sonst einfach am Zeichentisch entschieden, was so gar nicht der Realität entspricht“, sagte Klaus Müller. So wie er denken weitere 50 Mitstreiter. Sie waren der Einladung gefolgt, in der Alten Pumpstation über den Planungsstand des neu zu bauenden Hagebaumarktes zu debattieren.

Anders als beim Treffen im Februar im Rathaus verteilten Diplom-Ingenieur Jochen Füge und Planungsamtsleiter Peter Sangermann diesmal keine bunten Kärtchen, auf denen die Teilnehmer ihre Wünsche und Anregungen notieren konnten. In einer 35-minütigen Power-Point-Präsentation zeigte Stadtplaner Füge, wie der Planungsstand — inklusive der Bürgeranmerkungen aus dem Frühjahr — ist.

Der sieht so aus, dass der Baumarkt zwischen Ohligser Straße, Erikaweg, Waldfriedhof und Düsseldorfer Straße einen Markt mit 7500 bis 8000 Quadratmetern Verkaufsfläche bauen möchte. „In vielen Teilen wurde der Plan ergänzt, aber nicht grundlegend geändert“, schloss Füge seinen Vortrag.

Dem schlossen sich Nachfragen der Anwesenden an: Ob für den neuen Kreisverkehr an der Ecke Leichlinger-/Düsseldorfer Straße auch Materialien wie Flüsterasphalt („die Düsseldorfer Straße ist jetzt schon extrem laut“) verwendet würden, war eine Frage. Andere wollten wissen, welche Bäume im Quartier erhalten bleiben und welche weichen müssen.

„Es ist im Interesse aller, dass der Standort sich auch optisch gut präsentiert“, sagte Füge, der alle Korrekturvorschläge und Anregungen aufnahm. Vor allem das weite Feld um die Themenkreise Autoaufkommen und Verkehr wurde lebhaft diskutierten — wenngleich es akustisch „fast unmöglich“ war, den einzelnen Beiträgen zu folgen, wie einige Gesprächsteilnehmer in der schallenden Halle bemerkten.

„Die Einsichtnahme von der Ohligser Straße ist schwer. Außerdem rasen die da extrem schnell lang“, klagte eine Anwohnerin. „Der Erikaweg ist viel gefährlicher als Sie denken“, sagte eine andere. Hinterfragt wurde auch, wie der Markt angeliefert werden soll, und mit wie vielen Kunden aus Haan und Hilden zusätzlich gerechnet werde.

Gesprächsbedarf gab es auch zu dem im Süden der Fläche ausgewiesenen Wohngebiet. „Wenn da 40 bis 45 Wohneinheiten entstehen, wird es ja noch mehr Autofahrer geben“, sagte ein Anwohner, dem die geplante Bebauung „viel zu eng“ erschien.

Nach zwei Stunden schloss Diskussionsleiterin Ute Wollmann die Debatte. Kurz und bündig trug Füge in einer Zusammenfassung vor, welche Punkte protokolliert wurden. „Wir kümmern uns darum“, sagte er. Sobald das geschehen ist, geht der Plan in die sogenannte Offenlegung. Dieser Entwurf wird dann im Rathaus einsehbar sein. Das wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 der Fall sein.

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