Polnische Mütze: Spediteure fordern Ausbau

Unternehmer Manfred Rohloff steht hinter dem geplanten Umbau der Kreuzung „Polnische Mütze“.

Haan. Erst mit 56 Jahren hat sich Manfred Rohloff selbstständig gemacht. Dass der gelernte Speditionskaufmann seinen Betrieb Manotrans in Haan ansiedelte, lag nicht nur daran, dass Rohloff gebürtiger Haaner ist. Die Nähe zur Autobahn war für die Standortwahl seiner Spedition entscheidend.

Seine Fahrer sind angewiesen, das Industriegebiet Ost nicht über den Kreisverkehr am Ende der Landstraße zu verlassen, sondern die Autobahn über die Kreuzung „Polnische Mütze“ anzufahren. „Der Kreisverkehr ist zu eng, da fahren wir uns die Reifen kaputt“, sagt der 72 Jahre alte Firmenchef. Also passieren seine Lastwagen täglich die kleine Kreuzung, deren Ausbau ansteht. „Wir Haaner Spediteure sind für den Ausbau, wir unterstützen das Projekt voll“, sagt er.

Dort im Stau zu stehen, kostet sein Unternehmen Geld. „Das fehlt meinen Fahrern an Arbeitszeit“, sagt er. Die kommen dann nicht wie geplant bis nach München, sondern müssen vorher einen Rastplatz anfahren.

Auch sei die Kreuzung ein Unfallgefahrenpunkt. Steht ein von der Autobahn kommender Lastwagen in der Kreuzung, um in Richtung Haan abzubiegen, bleibe für die vorbeifahrenden Pkw in Richtung Gruiten nur wenig Platz. „An einem unserer Lastwagen hat sich ein Autofahrer dort einmal die ganze linke Seite aufgekratzt“, sagt Rohloff.

Mit der benachbarten Suhre Spedition verfügen die Unternehmen zusammen über 55 Zugmaschinen, sogenannte „ziehende Einheiten“. Täglich transportieren sie Waren und Güter zu Zielen in Deutschland, in den Beneluxländern, in Österreich und der Schweiz. „Aber wir sind auch weltweit tätig“, sagt Rohloff.

Auch die Forderung, die Haaner Innenstadt für den Lkw-Verkehr zu sperren, kann er nicht nachvollziehen. „Wo sollen die Lastwagen denn hin?“, fragt er. Dann verlagere sich der Verkehr auf andere Strecken, störe andere Anwohner. „Generell sperren lässt sich die Innenstadt nicht, aber der Verkehr könnte entzerrt werden“, sagt Rohloff: „Dazu müssen aber alle beitragen.“

Unter anderem müssten seiner Meinung nach die Navigationsgeräte der Lkw umprogrammiert werden. Die meisten Lastwagen in Richtung von und nach Solingen würden die Firma Kronprinz in Solingen anfahren. „Dafür müssen die nicht über die Haaner Straße, das Ittertal und die Martin-Luther-Straße fahren. Sie können auch über die Ohligser Straße oder über Solingen-Gräfrath fahren. Das wäre nur ein Kilometer Umweg“, sagt Rohloff.

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