Polizei berät am Neuen Markt zum Einbruchschutz

Noch bis Freitag tourt das Infomobil durch die Städte im Kreis. An Bord sind auch die Seniorenberater „Asse“.

Polizei berät am Neuen Markt zum Einbruchschutz
Foto: Olaf Staschik

Hilden/Haan. Günter Kullmann wirkt zufrieden. Mit leichten Schuhen und ohne Jacke ist der 85-Jährige mal eben zum Informationsstand der Polizei rübergelaufen, denn er wohnt ja gleich gegenüber am Neuer Markt in Haan. Dort machte gestern ein Wagen der Kreispolizei Mettmann Halt, um auf ihre Aktion „Riegel vor“ aufmerksam zu machen. Mit vielen Details informieren Mitarbeiter der Kriminalprävention und Mitglieder der Seniorenorganisation „Asse“ eine Woche lang besonders intensiv und bürgernah über das Thema Einbruchschutz. Nach Start der Aktionswoche am Montag in Erkrath machte das Infomobil der Polizei gestern in Haan Station.

Nach seinem Gespräch mit Seniorenberaterin Margret Lukat (Schwiegermutter von WLH-Fraktionschefin Meike Lukat) ist Günter Kullmann erleichtert. „Ich habe alles gesichert, was ich absichern kann. Da muss ich keine Angst haben.“ Für Margret Lukat war der Haaner Senior einer der leichteren Fälle, denn: „Gerade ältere Leute, die ich auf das Thema anspreche, sagen mir, dass sie schon alles wissen“, erzählt sie von ihren Erfahrungen. Da muss sie viel Überzeugungsarbeit leisten. Dabei „wollen wir nur beraten. Wir wollen keinem etwas aufschwätzen“, betont sie besonders.

Kriminalhauptkommissar Klaus Fitzner hat eben noch einer Seniorin Tipps gegeben, wie sie am besten ihre Balkontüre sichert. Er hält einen ganzen Koffer mit Griffen und Riegeln für Fenster und Türen bereit. Als einfachste Variante rät er zu einer Kette, die zwar keinen Einbruchschutz bietet, aber verhindert, dass Unbefugte durch die Eingangstüre eindringen, wenn der Bewohner sie erst einmal geöffnet hat.

Gerade 40 Euro kostet eine solche Sicherung. Weiter geht’s mit einem Zusatz-Kastenschloss für etwa 150 Euro oder, noch besser, einem Querriegel, der ab 600 Euro angebracht werden kann. Wichtig: „Bevor man in Wände und Türen bohrt, sollte man seinen Vermieter um Erlaubnis fragen“, rät Fitzner.

Doch das lohnt. Nach Angaben von Landrat Thomas Hendele, zugleich Chef der Polizei im Kreis Mettmann, scheitern aktuell in 53 Prozent der Fälle die Täter schon beim Versuch eines Einbruchs — „das sind zehn Prozent mehr als noch 2015“, sagt Hendele erfreut. Die Zahl der Einbrüche sei zugleich kreisweit um 70 gesunken. Einbruchschutz zeigt also tatsächlich Wirkung.

Noch bis Freitag tourt das Info-Mobil durch den Kreis. Heute macht es von 10 bis 12 Uhr auf dem Marktplatz in Ratingen und von 13 bis 15 Uhr an der Hauptstraße in Heiligenhaus Station. Am Donnerstag hält es von 13 bis 15 Uhr auf dem Parkplatz Angermarkt in Wülfrath, am Freitag von 10 bis 12 Uhr an der Solinger Straße in Langenfeld und von 13 bis 15 Uhr in der Fußgängerzone in Monheim. Interessierte, die keine Gelegenheit für einen Besuch haben, können sich alternativ Tipps bei der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle an der Kirchhofstraße in Hilden abholen. Sie erweitert ihre Öffnungszeiten: Bis Freitag ist die Dienststelle von 13 bis 20 Uhr geöffnet. Termine unter Telefon 02104/982-7575.

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