Neues Herz fürs Hallenbad

Am Montag wurde das neue Blockheizkraftwerk für das Schwimmbad angeliefert. In den kommenden drei Wochen wird es von Fachleuten eingebaut.

Haan. Es ist Millimeterarbeit, den silberfarbenen Lastwagen zwischen dem Hintereingang des Hallenbades und dem benachbarten Fachwerkhaus zu parken. Nur wenige Zentimeter Luft sind am Ende noch zwischen Führerhaus und Mauer übrig.

Und es wird nicht einfacher für René Beisiegel, als er das 2,1 Tonnen schwere Blockheizkraftwerk mit dem 1,3 Tonnen schweren Heizkessel mittels eines Krans in den Maschinenkeller des Bades am Alten Kirchplatz bugsiert.

Konzentriert steht der Fahrer des Geräteherstellers an der Ladefläche und bewegt die schwere Last mit Hilfe einer Fernsteuerung. Einzelne Äste der hohen Ahornbäume brechen knackend ab. „Die Bäume sind zwar schon ein bisschen im Weg, aber es geht gerade noch“, sagt Beisiegel. Er macht das täglich. Zweimal hat er diese Prozedur bereits an diesem Tag hinter sich.

Langsam bewegen sich die Teile voran. Allein das Blockheizkrafterk ist mehr als drei Meter lang. Beeindruckende Ausmaße, wenn man nur die vergleichsweise winzige Heizanlage aus dem eigenen Keller kennt. Aber die neue Anlage, die von den Stadtwerken angeschafft worden ist, soll ja auch ein ganzes Bad mit Energie versorgen.

Insgesamt werden rund 20 verschiedene Techniker in den nächsten drei Wochen „das Herzstück des Bades“, wie es der Geschäftsführer der Stadtwerke Haan, Stefan Chemelli, nennt, einbauen. „Die Anlage ist fast so wichtig wie das Schwimmbecken.“ Über sie wird die gesamte Raumwärme sowie das Warmwasser produziert.

Die Wärmeerzeugung des Blockheizkraftwerkes liegt bei 879 000 Kilowattstunden im Jahr, so viel wie 39 Einfamilienhäuser durchschnittlich im selben Zeitraum verbrauchen. Zudem werden 546 000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Damit könnten 136 Einfamilienhäuser im Jahr versorgt werden. Im Bad werden jedoch nur rund 400 000 Kilowattstunden Strom verbraucht. „Der Rest wird dann ins Stromnetz der Stadt eingespeist“, sagt Chemelli.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke wird nicht müde zu betonen, wie umweltfreundlich die mit Erdgas betriebene Heizanlage sei. Durch die gleichzeitige Produktion von Wärme und Strom wird rund ein Drittel der eingesetzten Primärenergie, also Erdgas, eingespart. Auch von dem klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid werde deutlich weniger freigesetzt.

Mit dem Einbau der neuen Heiztechnik in das Hallenbad sind die Voraussetzungen für die Stadtwerke geschaffen, den Betrieb der Einrichtung zu übernehmen. „Unser Ziel ist es, das bis zum 1. Januar 2012 zu tun“, sagt Chemelli. In Beamtendeutsch muss bis zu diesem Zeitpunkt ein „steuerlicher Querverbund“ geschaffen werden.

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