Neue Stelle für die Flüchtlingsarbeit

Susanne Schad-Curtis übernimmt hauptamtlich die Koordination der ehrenamtlich getragenen Angebote.

Die Haanerin Susanne Schad-Curtis ist seit Beginn dieses Monats die neue fest angestellte Ehrenamtskoordinatorin für die Flüchtlingsarbeit im katholischen Kreisdekanat Mettmann. Bis Ende März hat sie dieselbe Arbeit ehrenamtlich gemacht, und das schon seit fünf Jahren. Die Stelle ist eine von 15, die der Kölner Kardinal Woelki in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Verband in allen Dekanaten seines Erzbistums eingerichtet hat.

Ihr Büro hat Susanne Schad-Curtis bei der Caritas auf der Bahnhofstraße 79, Telefon 02129 3755263. Dort arbeitet sie mit Marica Basic zusammen, die sich im Auftrag der Caritas um die Flüchtlinge an den diversen Haaner Standorten kümmert. Hauptamtlich wird sich Susanne Schad-Curtis nun dafür einsetzen, dass Bürger im Kreisdekanat, die sich ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen möchten, kompetent beraten werden. Sie soll die Hilfsangebote der Bürger an die Bedürfnisse der Flüchtlinge anpassen. Und da sie mit der katholischen Gemeinde eng verbunden und Mitglied im Pfarrgemeinderat ist, soll Schad-Curtis auch neue Kontakte knüpfen. Sie denkt dabei vor allem im Jugendbereich an Patenschaften zwischen gleichaltrigen Flüchtlingen und Haanern.

Aber ihre Arbeit erstreckt sich nicht nur auf die katholische Gemeinde. Ausdrücklich erwähnt Schad-Curtis die vorbildliche ökumenische Zusammenarbeit und erwähnt dabei das Haaner Flüchtlingscafé im evangelischen Haus an der Kirche, wo sich jeden Samstagnachmittag Haaner und Flüchtlinge treffen, um zu klönen und zu spielen. Auch gehört zu den wichtigen Aufgaben der Ehrenamtskoordinatorin, dass die Ehrenamtler professionell geschult werden. Zurzeit bildet die Caritas 20 Personen aus, die an fünf Samstagen von Fachleuten informiert werden, was man im Zusammenhang mit Flüchtlingsbetreuung wissen muss.

Mit dem Thema „Willkommenskultur für Flüchtlinge“ befasst sich die katholische Kirchengemeinde seit langem. Darum kam Pfarrer Dr. Reiner Nieswandt eine Aktion der Deutschen Bischofskonferenz gerade recht. Dort nämlich wird die katholische Gemeinde in Deutschland gesucht, die sich am wirkungsvollsten gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzt. Nun hat Pfarrer Nieswandt am Glockenturm seiner Kirche St. Chrysanthus und Daria in Haan sowie an der katholischen Kirche in Gruiten je ein Banner mit der Aufschrift „Aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ angebracht. „Die gute Verständigungsarbeit zwischen Haaner Gemeindemitgliedern und den Flüchtlingen ist auch schon in Köln bekannt“, sagt der Pfarrer. Und er denkt unter anderem daran, dass einer arabisch-christlichen Familie aus Syrien im Pfarrhaus Obdach gewährt wurde. Wie selbstverständlich habe der Kirchenvorstand zugestimmt, dass man auf Miete verzichtet. Für die „fremdenfreundlichste“ Gemeinde hat die Deutsche Bischofskonferenz 10 000 Euro ausgelobt.

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