Neue Feuerwache macht zufrieden

Ende des Jahres haben die Frauen und Männer der Haaner Feuerwehr den Neubau bezogen, der jetzt den Anforderungen einer modernen Einsatzzentrale entspricht.

Haan. Sie fallen beim Betreten der neuen Feuerwache an der Nordstraße sofort ins Auge: die Rutschstangen. „Damit ist man einfach schneller“, sagt Stadtbrandinspektor Mirko Braunheim und gibt zu, diese Form der Fortbewegung durch das zweigeschossige Gebäude noch nicht zu nutzen. Aber eingewiesen wurde er in die Technik des Rutschens bereits. „Das muss sein“, sagt er. Per Knopfdruck werden zwei Schwingtüren geöffnet, dann bedarf es eines beherzten Schritts an die Stange, und ab geht es in die Tiefen. „Es besteht kein Zwang, die Stangen zu benutzen“, sagt Braunheim. Schließlich gibt es ja noch die Treppenhäuser auf beiden Seiten des Gebäudes und auch einen behinderten gerechten Aufzug.

Graue Fliesen, dunkelrot gestrichene Türen — die neue Wache bestimmt ein zurückhaltendes Farbkonzept. Besondere Akzente setzen die im Treppenhaus mit den Fensterscheiben zur Nordstraße angebrachten LED-Leuchten, die ständig die Farben wechseln. „Das ist schließlich ein markanter Punkt des Gebäudes und soll einen Akzent setzen“, sagt Braunheim und betont gleichzeitig: „Das ist hier kein Luxusbau, das ist Standard und wird den Ansprüchen einer modernen Feuerwehr gerecht.“

Was ihm am besten gefällt, kann er gar nicht sagen. „Im Vergleich zur alten Wache, in der ja wirklich verheerende Zustände herrschten, stellt das neue Gebäude eine erhebliche Erleichterung da, vor allem für die ehrenamtlichen Kräfte“, sagt der stellvertretende Wachleiter. „Es ist schwer, Menschen zu motivieren, wenn das Gebäude, in dem sie untergebracht sind, zerfällt.“ Denn auch wenn die Zahl der freiwilligen Kräfte in der Haaner Wehr relativ konstant ist, „sind wir auf mehr Personal angewiesen“, sagt Braunheim. Schließlich werde die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte immer weniger.

„Wir sind alle froh, dass wir die neue Wache haben“, sagt Stefan Longerich. Der 24 Jahre alte Brandmeister engagiert sich in der freiwilligen Feuerwehr. „Wir können alle sehr zufrieden sein. Wer die Verhältnisse vorher gesehen hat. . .“ Für Longerich und seine Kollegen wurde im ersten Stock ein großer geräumiger Aufenthalts- und Bereitschaftsbereich geschaffen, in dem unter anderem auch ein Billardtisch steht. „Wir wollen für unsere Kräfte ein angenehmes Klima schaffen“, sagt Braunheim und verheimlicht auch den pragmatischen Aspekt der ansprechenden Räume nicht. „Je öfter sich die Freiwilligen hier aufhalten, desto schneller sind die verfügbar.“

Die benachbarte Küche bietet die Möglichkeit, die Teilnehmer der Lehrgänge, die in dem neuen Schulungsraum moderne Bedingungen vorfinden, zu verköstigen. „Wir machen hier Truppmannausbildungen, dann versorgen wir zwischen 24 und 30 Personen“, sagt Braunheim.

Das Herzstück der Wache liegt aber im Erdgeschoss: die Nachrichtenzentrale. Dort gehen die Alarmmeldungen ein, von dort werden die Einsatzkräfte in Bewegung gesetzte und koordiniert. „Der Raum ist etwas größer als unsere alte Zentrale“, sagt Braunheim. „Und ist endlich auch klimatisiert. Das hatten wir früher gar nicht.“

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