Nelson Janßen: „Anfangs wurde ich nicht immer ernst genommen“

Nelson Janßen kam 2010 mit 19 Jahren in den Haaner Stadtrat. Im Mai möchte er nicht noch einmal antreten.

Nelson Janßen: „Anfangs wurde ich nicht immer ernst genommen“
Foto: privat

Haan. Als Nelson Janßen 2010 für die Linke in den Haaner Stadtrat nachgerückt ist, war er 19 Jahre alt — und damit das jüngste Mitglied in dem Gremium. Heute studiert er Politikwissenschaften in Bremen.

Herr Janßen, treten Sie bei der Kommunalwahl im Mai noch einmal für einen Sitz im Haaner Stadtrat an?
Nelson Janßen:
Das würde ich gerne, aber es lässt sich mit dem Studium nicht vereinbaren. Ich würde dieser Aufgabe nicht gerecht werden.

Also haben Sie die deutlich älteren und zum Teil seit Jahren im Rat vertretenen Frauen und Männer nicht vergrault?
Janßen:
Nein, so schnell lasse ich mich nicht vergraulen, auch wenn ich anfangs nicht immer ernst genommen wurde. Auch hatte ich bei einigen Themen durchaus Wissenslücken, musste mich erst einmal einarbeiten.

Bei welchen Themen war das der Fall?
Janßen:
Mir war zum Beispiel nicht klar, wie oft mit Bebauungsplänen gearbeitet wird. Auch die Verkehrsthemen waren mir nicht so präsent und konnten mich anfangs nicht so begeistern.

Aber das hat sich inzwischen geändert, oder?
Janßen:
Ja, unbedingt. Heute gehören die Fragen, wie mit dem Schwerlastverkehr in der Innenstadt umgegangen wird, wie die Stadt verkehrsberuhigt werden kann und wie die Bürger möglichst frühzeitig an der Änderung von Bebauungsplänen beteiligt werden können, zu denen aus meiner Sicht wichtigsten Themen auf kommunaler Ebene.

Hat Ihr Sitz im Rat Sie dazu bewogen, Politikwissenschaften zu studieren?
Janßen:
Wenn ich mich nicht im Rat engagiert hätte, hätte ich mich stärker in anderen Bereichen politisch engagiert.

Haben Sie sich im Rat wohlgefühlt?
Janßen:
Ich habe mich relativ wohl gefühlt und hatte keine Schwierigkeiten, auch wenn ich die von der Mehrheit vertretenen Forderungen ablehne. Aber es gab auch immer wieder Schnittstellen, mit der GAL oder den Anträgen von Meike Lukat. Mit CDU und FDP ist die Schnittmenge allerdings sehr gering.

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