Nach Startschwierigkeiten erfolgreich

Seit Jahren kooperieren Musikschule und Grundschule Bollenberg miteinander. Jetzt wurden sie dafür ausgezeichnet.

Haan. Der Anfang war nicht leicht. „In den ersten beiden Jahren gab es von den Eltern herbe Kritik“, erinnert sich Schulleiterin Edith Schlaack an die Anfänge der Zusammenarbeit ihrer Grundschule Bollenberg mit der Musikschule Haan. „Wir sollten unsere Zeit lieber in die Vermittlung von Mathe- oder Deutschkenntnissen investieren“, sagt sie. Und Musikschulleiterin Eva Dämmer ergänzt: „Auch die Lehrer waren damals skeptisch.“ Es habe einige Zeit gebraucht, um zu erklären, dass Singen und Musizieren fruchtbarer sein kann als Mathematikunterricht.

Heute, zehn Jahre nach der ersten Zusammenarbeit, müssen die Frauen keine Überzeugungsarbeit mehr leisten. Im Gegenteil: Jedes Jahr stellen sie mit dem Lehrerkollegium, allen 188 Schülern und mit Unterstützung der Eltern am Bollenberg ein Musikprojekt auf die Beine. „Wenn die Kinder Frau Dämmer hier in der Schule sehen, sind sie froh und glücklich“, schwärmt Schlaack.

Die Musikschulleiterin fühlt sich an der Grundschule in Haan-Ost inzwischen nicht nur ausgesprochen willkommen, sondern versteht sich als Teil des Kollegiums. „Wir versuchen, nicht nur Themen aus dem Lebensmittelpunkt der Kinder, sondern auch aus dem Schulalltag zu nehmen“, sagt Dämmer. So wurden in den vergangenen Jahren zum Beispiel Freundschaft und Toleranz aber auch die Monate der PCB (Polychlorierte Biphenyle)-Sanierung musikalisch verarbeitet.

Dass die Grundschule Bollenberg und die Musikschule Haan jetzt anerkannte „Bildungspartner NRW“ sind und dafür einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterschrieben haben, versteht Eva Dämmer als Auszeichnung. „Unsere Zusammenarbeit hat Tradition, wir verstehen uns schon lange als Bildungspartner“, sagt sie. „Wenn nicht wir, wer dann?“

Eva Dämmer, Musikschulleiterin

Eine finanzielle Förderung ist mit diesem Vertrag nicht verbunden. „Die Bildungspartner sollen langfristig und systematisch miteinander kooperieren und ihre Arbeit inhaltlich und organisatorisch aufeinander abstimmen“, erläutert Mareike Elbertzhagen von der Medienberatung NRW (siehe Kasten).

Darüber hinaus sind Schulen und Musikschulen über das Internet miteinander vernetzt, können in Kontakt kommen und sich austauschen. Die langfristige Zusammenarbeit soll eine neue Qualität des Lernens fördern und Chancen für die unterrichts- und Schulentwicklung bieten.

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