Mit dem Gespür für Details

Anne Klußmann zeigt 22 Bilder in der Galerie Kunst im Keller.

Haan. Thematisch sind es grundsätzlich Momentaufnahmen, die Anne Klußmann in ihrer ersten Einzelausstellung zeigt. Mal ist es ein Detail auf einem Flohmarkt, das ihr Interesse weckt, mal eine Szene an der Bushaltestelle, die sie bemerkenswert findet. „Es sind möglichst normale Situationen aus dem Leben, denen man normalerweise keine Beachtung schenkt“, erklärt die Malerin.

Zu sehen sind 22 ihrer Bilder in der Galerie Kunst im Keller. Bereits als Kind hat die gelernte Physiotherapeutin gerne gemalt, „meine Mutter malte auch, es ist ein bisschen ihr Erbe“. Gerne hätte sie diese Leidenschaft zum Hauptberuf gemacht, „aber mit schulpflichtigen Kindern und Familie ist das unmöglich“.

Allen Alltäglichkeiten und Verpflichtungen zum Trotz hat Anne Klußmann nie den Blick für erzählenswerte Alltagsimpressionen verloren. Mit ihrem Fotoapparat hält sie diese flüchtigen Momente, wenn beispielsweise Tauben in Südfrankreich noch nicht abgeräumtes Geschirr nach essbaren Resten absuchen, fest.

Das Foto dient ihr später als Skizze — „das Bild wird immer ganz anders“. Vor allem liegt das an der von ihr verwendeten Technik. Nie in Weiß, sondern prinzipiell in starken Grundfarben beginnt sie ihre Leinwände zu bearbeiten. Durch viele Farbschichten entstehen dreidimensional wirkende Bilder. „Warten“, „Straßenszene“ und „Bus“ sind typisch für ihren Malstil.

Durch ihre Art zu malen, „zieht es den Betrachter mit in das Bild“. Einzig zwei Motive fallen quasi aus dem Rahmen — zwei Akte, die direkt vor Kopf des großen Ausstellungsraumes hängen und die Blicke auf sich ziehen.

Die anderen 20 Bilder lösen mit ihren Motiven beim Betrachter vor allem oft eines aus: beschauliche Ruhe. Ein im Sand sitzendes Mädchen, auf der Wiese hockende Vögel und sanft dahinschippernde Schiffe — das alles hat etwas von Urlaub und löst wohlige Gefühle aus.

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