„Kötergedöns“ will sich einbringen

Der neue Haaner Verein setzt sich für mehr Respekt und Toleranz von Mensch und Tier ein. Die Mitglieder wollen als Lobby fungieren.

„Kötergedöns“ will sich einbringen
Foto: Olaf Staschik

Haan. „Kötergedöns“ heißt ein neuer Verein, der sich mit Veranstaltungen für mehr Respekt, Toleranz und gegenseitige Rücksichtnahme von Mensch und Tier einsetzen möchte. Die Mitglieder verstehen sich als Netzwerk und schließen es nicht aus, sich in Zukunft auch als politische Lobbyisten für Vierbeiner in der Stadt zu engagieren.

Eigentlich müsste es selbstverständlich sein, seinem Haustier freundlich zu begegnen, doch leider trifft das nicht auf alle Halter zu und schon gar nicht auf die gesamte Gesellschaft. Das weiß Katja Seidel aus eigenen Erfahrungen: „Manche behängen ihre Tiere mit Goldkettchen und andere misshandeln sie.“

Die 54-Jährige ist selbst Halterin einer misshandelten Bulldogge. Vom Tierschutz hat sie die verspielte Mathilda aufgenommen — und auch ihre Tochter Nina Radjan (32), ebenfalls Gründungsmitglied, hat mit Bulldogge Käthe eine verschmuste Gefährtin mit einem ähnlichen Schicksal bei sich aufgenommen. „Käthe wurde vier Jahrelang in einem Keller als Gebärmaschine missbraucht, um günstige Welpen zu produzieren“, berichtet Radjan, die es mittlerweile geschafft hat, ihre Hündin zu resozialisieren. „Am Anfang hat sie sehr aggressiv auf Männer reagiert, aber mit viel Geduld und Zuneigung haben wir es geschafft, dass sie wieder Vertrauen zu den Menschen hat.“

Mit ihrem Anliegen und Engagement einfach in eine Tierschutzorganisation einzutreten, war diesen beiden sowie den sechs weiteren Gründungsmitgliedern, Werner und Beate Balz, Regina und Lutz Kuckenberg sowie Volker Meister und Dennis Fiebes, zu wenig. „Wir sind keine militanten Tierschützer“, erklärt Seidel. „Wir wollen einfach für mehr Verständnis werben und dafür aber unser eigenes Ding machen.“

Katja Seidel, Gründungsmitglied des Vereins „Kötergedöns“

Beim Waldspaziergang stoßen sie regelmäßig auf Unverständnis, Kinder hätten oftmals Angst. Schwarze Schafe gebe es auf beiden Seiten, sowohl bei den Hundehaltern, die sich nicht an Regeln halten und ihre Vierbeiner nicht anleinen, als auch bei Nicht-Tierbesitzern, die sich durch die Hunde gestört fühlen. Viele Ideen und Pläne haben die Mitglieder des vor gut drei Monaten gegründeten Vereins daher schon geschmiedet, um das Miteinander zu verbessern. „Angebote für Kinder könnte ich mir vorstellen, um den Kontakt zwischen Hund und Kind zu ermöglichen“, sagt Beate Balz.

Konkret läuft seit einiger Zeit schon das beliebte Hundeschwimmen im Ittertal sowie zuletzt der Verkauf eines eigenen Kalenders in Kooperation mit der Haaner Feuerwehr. Mit den Einnahmen des Hundeschwimmens unterstützt der Verein das Ittertal. Der Erlös des Kalenders fließt in den Haaner Tierschutz. Außerhalb der Freibad-Saison und sofern das Wetter mitspielt, laden die engagierten Tierliebhaber auch zum Hundefreilaufen von 12 bis 14 Uhr ins Ittertal ein. In den Sommermonaten gibt es das Angebot in der Zeit von 11 bis 15 Uhr.

Weitere tierliebe Mitglieder und Förderer könnte der Verein gut gebrauchen. Der Mitgliedsbeitrag kostet 30 Euro im Jahr. Über weitere Aktionen informiert der Verein über Facebook. Dort erfährt man zum Beispiel, dass es sich bei Kötergedöns um eine gemeinnützige Organisation handelt. 250 Personen haben die entsprechende Seite bereits mit „Gefällt mir“ angeklickt.

www.facebook.com/koetergedoens

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