Kita: Mehr Platz, mehr Betreuung

Die Kita Maria vom Frieden bereitet sich auf den Abriss und den Neubau der Einrichtung vor. Auch behinderte Kinder sollen dort künftig betreut werden.

Haan. 12.15 Uhr in der katholischen Kindertagesstätte Maria vom Frieden an der Hochdahler Straße: Die 42 Mädchen und Jungen, die die Einrichtung zurzeit besuchen, sitzen vor ihren Tellern und warten auf das Mittagessen. Dass einige von ihnen bald mit viel mehr Kindern an den Tischen sitzen werden, davon ahnen sie derzeit noch nichts.

Dabei laufen im Hintergrund die Pläne für den Neubau der Kindertagesstätte (WZ berichtete) auf Hochtouren. Drei mögliche Investoren hat die Kirche in die engere Wahl genommen. Und Kita-Leiterin Dorothea Poblocki und ihre Kolleginnen erarbeiten zurzeit ein neues pädagogisches Konzept. „Uns verschafft der Neubau neue Möglichkeiten“, sagt die Leiterin. Denn statt der bislang zwei Gruppen sollen ab Sommer 2014 vier Gruppen betreut werden — eine Herausforderung für alle Beteiligten.

„Unser Wunsch ist eine inklusive Betreuung“, sagt Dorothea Poblocki. In den jetzigen Räumen sei kein Platz, um Kinder mit Behinderungen aufzunehmen. „Aber Kinder haben schließlich nicht nur ein Recht auf Bildung, sondern auch auf Akzeptanz und Zuwendung“, sagt Pfarrer Reiner Nieswandt, der das Projekt Neubau begleitet. Die Aufnahme behinderter Kinder sei erklärtes Ziel der Kita. Schließlich funktioniere Integration an der Hochdahler Straße bereits sehr gut.

Der Anteil von Kindern anderer Nationen ist hoch und liegt bei 50 Prozent. Die Mädchen und Jungen kommen aus türkischen, italienischen, polnischen und spanischen Familien. „Die entscheiden sich bewusst für unsere Einrichtung und beteiligen sich auch an allen Festen im Kirchenjahr“, sagt Nieswandt. Der Charakter einer katholischen Einrichtung soll bewahrt werden — auch in Zukunft.

„Wir würden beispielsweise gerne die Musikschule ins Haus holen und an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mitwirken“, sagt Dorothea Poblocki. „Die Eltern fragen das nach.“ Bereits heute stehen 15 Kinder unter drei Jahren und 15 Kinder über drei Jahren auf der Warteliste der Einrichtung. „Und wir haben schon neun Anmeldungen für 2014.“ In Haan würden viele katholische Familien explizit nach einem Platz in einer katholischen Kita fragen. Poblocki: „Wir haben uns aber konzeptionell verpflichtet, dass wir Kinder verschiedener Religionen und Kulturen betreuen.“

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